24.07.2019 | Wand / Fassade Seite 80-81 in Ausgabe 8/2019

Caparol: Alnaturas hoher Anspruch an Ökologie

Die »Alnatura Arbeitswelt« ist ökologisches Vorbild auch dank der »CapaGeo«-Produkte von Caparol.
Als einer der Pioniere der Bio-Bewegung lebt Alnatura-Gründer und Inhaber Götz Rehn seine ganzheitlichen Unternehmensgrundsätze bis ins Detail aus. So auch beim viel beachteten Bau des neuen Alnatura-Verwaltungsgebäudes in Darmstadt. Alle Materialien wurden auf die Prüfwaage von Nachhaltigkeit und Ökologie gelegt.
Die Anfang 2019 eingeweihte »Alnatura Arbeitswelt« ist Europas größtes Bürogebäude mit einer Außenfassade aus Lehm. Hier zeigt sich, dass Komfort, Ästhetik und Funktionalität gut mit Klimaschutz vereinbar sind. Der Energiebedarf des Gebäudes liegt rund ein Drittel unterhalb der aktuellen Energieeinsparverordnung. Von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen bekam die »Alnatura -Arbeitswelt« die Bestnote Platin.

»Sinnvoll für Mensch und Erde«
Der Leitgedanke von Alnatura liegt dem schlichten, naturnahen »Alnatura Campus« zugrunde. Wer das Gebäude betritt, ist überwältigt von der Helligkeit und Weite des Atriums, über das sich weiße Verbindungsstege und eine Treppe zur gegenüberliegenden Seite spannen. Dank der gläsernen Stirnfassade und des Oberlichtbandes kommt hier natürliches Tageslicht zum Zuge. Der Eindruck von Offenheit und Klarheit wird durch die weißen Wände verstärkt. Sogar die dafür verwendete Innenfarbe entspricht den hohen Anforderungen von Alnatura und ist eine Neuentwicklung der Farbenindustrie. Carsten Tümpner von Caparol empfahl dem Architektenbüro haascookzemmrich Studio2050 (Stuttgart), das den Bau konzipiert hat, den Einsatz von »CapaGeo«. Die Produktpalette umfasst Lacke, Holz-Öle und Innendispersionen.
»Durch den Einsatz nachwachsender Rohstoffe in der Herstellung wollen wir unsere kostbaren und begrenzten Ressourcen schonen. Mit ›CapaGeo‹ betreten wir ein neues Segment. Wir wollen mit den Produkten eine Vorreiterrolle übernehmen«, erklärt Caparol-Markenmanager Wolfgang Hoffmann. Um den Nachhaltigkeitsgedanken konsequent weiterzuverfolgen, wird die Farbe nicht in Plastikeimer, sondern in Recyclinggebinde abgefüllt.

Sojaöl statt Erdöl und Biogas statt Erdgas
Grundlage von »CapaGeo«-Lacken ist Sojaöl. Das Bindemittel der Innendispersionen wird überwiegend aus Biogas und Bio-Naphtha gewonnen. Caparol will so fossile Rohstoffe wie Öl oder Erdgas weitgehend durch nachwachsende Rohstoffe ersetzen bei gleichbleibender Qualität. »Durch den Einsatz der biogenen Rohstoffe wird eine Treibhausgasreduktion von mindestens 35 Prozent gegenüber den fossilen Rohstoffen erreicht«, heißt es dazu in einer Stellungnahme des Öko-Instituts, das die Initiative von Caparol ausdrücklich als neuen und zukunftsweisenden Weg in der Herstellung von Wandfarben lobt.
Und wie ließ sich die Premium-Innenfarbe »IndekoGeo« im Alnatura-Gebäude verarbeiten? Christian Wöber, Caparol-Mitarbeiter vor Ort, konnte von der Streichqualität und der Deckkraft her keinen Unterschied zu den herkömmlichen Wandfarben feststellen. Dass es ein neuartiges Produkt ist, fiel nur durch den angenehmeren Geruch auf.

Ein Haus für die »Generation Greta«
Das neue Alnatura-Gebäude erfüllt hohe Ansprüche an Klimaschutz: geringer Energieverbrauch, Einsatz natürlicher und wiederverwerteter Materialien sowie ökologisch unbedenkliche Baustoffe. Die erdfarbene Fassade des knapp 95 Meter langen dreigeschossigen Gebäudes besteht aus ungiftigem, ressourcen- und energieschonendem Stampflehm. 80 Prozent des Materials stammt aus der Baugrube für »Stuttgart 21«. In der Lehmwand befinden sich die Heizschlangen einer weltweit einmaligen geothermischen Wandheizung.
Die Räume der rund 500 Beschäftigten verteilen sich auf drei Etagen und insgesamt 10000 m² Fläche. Dass im Haus Ruhe herrscht, obwohl es keine abgeschlossenen Räume gibt, ist auf die Absorberstreifen in der Betondecke, eine schallwirksame Holzlamellendecke und auf die offenporige Struktur der Stampflehmwand zurückzuführen.

Waldorfkindergarten und Bio-Restaurant
Neben dem neuen Unternehmenssitz umfasst der Campus einen öffentlichen Waldorfkindergarten, ein vegetarisches Bio-Restaurant sowie Schul- und Erlebnisgärten. Nichts deutet mehr darauf hin, dass auf diesem Gelände der ehemaligen Kelley Barracks einstmals US-Soldaten Panzer instandsetzten. Im Waldorfkindergarten, der nicht nur den Firmenmitarbeitern vorbehalten ist, wurden ebenfalls Caparol-Produkte eingesetzt. Der gesamte Campus ist als Erholungs-, Lern- und Begegnungsort konzipiert. Zugang haben auch hungrige Gäste von außerhalb, die sich mittags im »Tibits« unter die Beschäftigten mischen. So heißt deren Kantine – und gleichzeitig das erste Restaurant, das ein auf vegetarische und vegane Gerichte spezialisiertes Schweizer Familienunternehmen in Deutschland eröffnet hat.
Offenheit wird in der »Alnatura Arbeitswelt« nicht nur architektonisch zum Ausdruck gebracht, sondern auch gelebt.

Die Verwendung nachwachsender Baustoffe wie Holz und Lehm als auch der E... mehr
Mit Helligkeit und Weite stimmt das Atrium der »Alnatura Arbeitswelt« di... mehr

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