»digitalBAU«: Kreislaufwirtschaft im Bauwesen
Der Bausektor steht vor einem tiefgreifenden Wandel, getrieben durch strengere Umweltauflagen und die Notwendigkeit, Ressourcen effizienter zu nutzen. Die Kreislaufwirtschaft gewinnt dabei zunehmend an Bedeutung. Auf der Fachmesse digitalBAU, die vom 24. bis 26. März 2026 in Köln stattfindet, werden digitale Technologien für kreislaufgerechtes Bauen als eines von vier Leitthemen in den Mittelpunkt der Veranstaltung gestellt.
Die digitalBAU 2026 bietet eine Plattform für Unternehmen, die konkrete Lösungen zur Umsetzung der Kreislaufwirtschaft präsentieren – von Softwaretools zur Erstellung von Materialpässen bis hin zu digitalen Plattformen für die Rückverfolgbarkeit von Bauteilen. Ein besonderes Highlight ist die Verleihung des Deutschen Baupreises am ersten Messetag, bei dem die Sonderkategorie „Kreislauffähiges Bauen“ herausragende Projekte würdigt.
Ressourcenschonung als globale Herausforderung
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Laut Umweltbundesamt entfielen 2022 rund 61 Prozent des deutschen Abfallaufkommens auf mineralische Bauabfälle – fast 208 Mio. Tonnen. Ein Großteil davon wird lediglich niederwertig verwertet. Gleichzeitig zeigt ein Bericht der Plattform nbau, dass in Nordwesteuropa nur 14 Prozent der Baumaterialien aus recycelten Quellen stammen und lediglich 1 Prozent der Bauelemente wiederverwendet wird. Im Gegenzug prognostiziert das Weltwirtschaftsforum in den kommenden 25 Jahren ein Einsparpotenzial von bis zu 75 Prozent bei durch Baustoffe verursachten CO₂-Emissionen.
Ein wichtiger Ansatzpunkt ist hierbei die Kreislaufwirtschaft. Das betont auch Cornelia Lutz, Senior Director Exhibitions und verantwortlich für die digitalBAU: »Die digitale Kreislaufwirtschaft ist keine Option, sondern eine dringende Notwendigkeit. Die digitalBAU 2026 bietet eine ideale Plattform, um die Potenziale der digitalen Transformation für ein nachhaltigeres sowie ressourcenschonenderes Bauen aufzuzeigen und die notwendige Vernetzung der Akteure zu fördern.«
Digitale Werkzeuge für zirkuläres Bauen
Die digitale Transformation spielt eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung der Kreislaufwirtschaft. Hierbei hat sich Building Information Modeling (BIM) als zentrales Werkzeug etabliert. BIM-basierte Circular-Design-Tools berücksichtigen bereits in der frühen Planungsphase den späteren Rückbau und die gezielte Wiederverwendung von Materialien.
Ein wesentlicher Baustein in diesem Kontext sind digitale Materialpässe, die mit 6D-BIM-Modellen verknüpft sind. Sie liefern umfassende Informationen über Herkunft, Zusammensetzung und Recyclingfähigkeit von Bauteilen und schaffen so die Grundlage für eine nahezu CO₂-neutrale Wiederverwertung.


