Editorial
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Am 30. September 2003 (nach Redaktionsschluss) fand in Hannover die Auftaktveranstaltung der Qualitätsinitiative »Pro Teppichboden« statt. Diese Initiative hat eine Bedeutung und Gültigkeit weit über den Teppichboden hinaus. Was steckt dahinter?
Die Branche hat schwierige Jahre hinter sich, und die grosse Trendwende ist noch nicht absehbar. Der Strukturwandel in Deutschland wird auch in den nächsten Jahren zur Schliessung weiterer Betriebe führen, die veränderten politischen Rahmenbedingungen mit der EU-Erweiterung und der befürchteten Veränderung der Berufsordnung lösen grosse zusätzliche Besorgnis für die Zukunft aus.
Darum ist es um so wichtiger, dass jetzt die Vertreter von Industrie, Handel und Handwerk ein Konzept mit anerkannten Methoden der Qualitätssicherung in Vertrieb und Service entwickelt haben. Ziel ist es, zum Endverbraucher langfristige Kundenbindung und Ertragssicherung zu betreiben und sich aktiv von den ausschliesslich auf Niedrigpreise fixierten Marktteilnehmern abzusetzen.
Der TÜV, als bundesweit bekannte Organisation mit grosser Kompetenz und Akzeptanz beim Verbraucher, wird im Rahmen der Qualitätsinitiative bei Handels- und Handwerksunternehmen ein Audit durchführen und bei positivem Ergebnis offiziell die Qualität des Produkt- und Serviceangebots mit dem TÜV-Siegel bestätigen. Erste Audits will man bereits im Herbst 2003 durchführen. Zuvor müssen gesetzte Standards erfüllt werden. Geschulte Mitarbeiter sind zum Beispiel Voraussetzung für qualitativ hochwertigen Service. Eigene oder zuverlässige freie Verleger, die ebenfalls zu schulen sind, sollen diese Qualität sicherstellen. Die ersten zertifizierten Unternehmen sollen zur »Domotex 2004« vorgestellt werden.
Uwe Heinemann, Vorstandsvorsitzender der Inku AG und Sprecher des Lenkungskreises der Qualitätsinitiative, ruft mit folgenden Worten zum Mitmachen auf: »Auch wenn die Zeiten schon einmal besser waren, als Unternehmer haben wir die Aufgabe, unsere Zukunft aktiv zu gestalten. Wir wissen, dass die Mehrzahl unserer Kollegen fachlich gut arbeitet. Unser Konzept richtet sich daher voll und ganz auf die Verbesserung der Qualität von Verkauf und Service. Hier sehen wir die entscheidenden Ansatzpunkte, uns im Wettbewerb von solchen Anbietern zu unterscheiden, die den billigen Preis zum einzigen Verkaufsargument machen. Wer sich an unserer Initiative beteiligt, der darf nicht den schnellen Umsatzsprung erwarten, sondern er setzt auf ein Konzept zur langfristigen Zukunftssicherung seines Betriebes. Wir sind stolz darauf, eine Initiative entwickelt zu haben, die von Handel, Handwerk und Industrie gemeinsam gestaltet wurde und von wesentlichen Organisationen unserer Branche voll unterstützt wird. Wir fordern unsere Kollegen auf: Tun auch Sie etwas und machen Sie mit!«
Wir schliessen uns diesem Aufruf aus voller Überzeugung an. In unserer nächsten Ausgabe stellen wir die Qualitätsinitiative ausführlich vor. Wynfrith Stein


