22.08.2023 | Boden / Zubehör Seite 37 in Ausgabe 5/2023

Egger-Gruppe: Stabile Entwicklung trotz volatilem Umfeld

Gesamtwirtschaftliche Eintrübungen bescherten dem internationalen Holzwerkstoffhersteller Egger trotz allem ein moderates Umsatzplus, jedoch einen Rückgang im Ergebnis.
Egger berichtet für das Geschäftsjahr 2022/2023 einen Anstieg im Umsatz, jedoch einen Rückgang im Ergebnis: So wurde ein gruppenweiter Umsatz von 4449,7 Mio. Euro (+5,1 Prozent zum Vorjahr) erwirtschaftet. Das EBITDA belief sich auf 602,5 Mio. Euro (–31,3 Prozent zum Vorjahr) und die EBITDA-Marge betrug 13,5 Prozent (Vorjahr 20,7 Prozent). Damit pendelt sich das Ergebnis nach der außergewöhnlich hohen Nachfrage während der Pandemie auf einem lang­fristig nachhaltigen Level ein. Die Eigenkapitalquote liegt mit 45,9 Prozent weiterhin auf einem hohen Niveau.
»Wir freuen uns, dass wir insbesondere in der aktuell herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Lage ein weiteres erfolgreiches Geschäftsjahr abschließen konnten. Die letzten Jahre sind für unsere Branche als außergewöhnlich einzu­stufen, die Nachfrage nach unseren Produkten war während der Pandemie aufgrund des einhergehenden ­Cocooning-Effekts extrem hoch. Wir sehen nun eine Rückkehr unserer wesentlichen Kennzahlen auf ein stabiles und langfristig nachhaltiges Niveau«, so Thomas Leissing, Gruppenleitung Finanzen/Verwaltung und Sprecher der Grup­pen­leitung, bei der Jahrespressekonferenz am Stammsitz in St. Johann in Tirol.
Die Entwicklung in den einzelnen Produktbereichen fiel im abgelaufenen Geschäftsjahr unterschiedlich aus. »Die Marktlage ist eine völlig andere als in den vergangenen Boom-Jahren. Auswirkungen auf die Nachfrage ergeben sich insbesondere durch die ge­stie­genen Lebenshaltungskosten und den Rückgang der Baugenehmigungen«, so Michael Egger jun., Gruppenleitung Vertrieb/Marketing. Der Bereich Decorative Products (Produkte für den Möbel- und Innenausbau) erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2022/2023 einen unkonsolidierten Umsatz von 3783,4 Mio. Euro (+8,9 Prozent zum Vorjahr). Die Division Flooring Products liegt mit einem unkonsolidierten Umsatz von 511,1 Mio. Euro um +0,8 Prozent ebenfalls leicht über dem Vorjahr. In beiden Produktbereichen erklären sich die Umsatzzuwächse im Wesentlichen durch die kostenbedingten Preissteigerungen. In der Division Building Products (Bauprodukte wie OSB und Schnittholz) fiel der unkonsolidierte Umsatz um 18,7 Prozent auf 434,8 Mio. Euro. Das Marktumfeld für Bauprodukte ist aufgrund der rückläufigen Neubauwirtschaft herausfordernd.

Gedämpfte Erwartungen für das Geschäftsjahr 2023/2024
Die anhaltende Krise in der Ukraine, die volatilen Energie- und Rohstoffmärkte, die in wesentlichen Absatzregionen anhaltend hohe Inflation und weitere drohende geo­politische Krisen sowie die enormen Herausforderungen des Klima­wandels sind be­stimmende Elemente im gesamt­wirtschaft­lichen Ausblick. Für Egger ergeben sich aus der Währungsentwicklung in Argentinien zusätzliche Heraus­forde­run­gen. Der Ausblick in der Umsatz- wie auch der Ergebnisentwicklung der Egger-Gruppe ist gedämpft. »Eine Vorausschau für die nächsten Monate ist überaus schwierig. Wir sind dennoch überzeugt, dass wir mit unserer strategischen Ausrichtung des langfristigen Wachstums aus eigener Kraft die richtigen Weichen gestellt haben. Wir setzen weiterhin auf Produkt­vielfalt, Marktdiversifizierung, stabile Beziehungen mit unseren Partnern und stetige Innovationen für unsere Kunden. Zudem werden wir uns stark auf eine weitere Ver­besserung unserer Nachhaltigkeitsleistung fokussieren«, so Leissing.

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