11.04.2024 | Verbände / Institute / Organisationen Seite 30-31 in Ausgabe 3/2024

EPLF: Laminatabsatz weiter eingebrochen

»Wir alle hatten während der Corona-Zeit vom ›Cocooning-Effekt‹ profitiert; offenbar war die Bauindustrie aber nicht immun gegen die Entwicklungen, denen unsere EPLF-Mitglieder im Anschluss begegnen mussten«, erklärte EPLF-Vorstandsvorsitzender Max von Tippelskirch (Swiss Krono) auf der Pressekonferenz des Verbandes der europäischen Laminatbodenhersteller. Entsprechend waren die Absätze der Laminatbodenbranche nach einem schwierigen Jahr 2022 auch in 2023 vom allgemeinen Abwärtstrend im Bausektor gekennzeichnet. Dennoch: Die Zeichen stehen auf Aufschwung!

Die Baubranche steht wegen der hohen Inflation und steigenden Kosten unter Druck. Verbraucher stellen ihre Bau- und Renovierungstätigkeiten ein. Als eine der größten Fußbodenkategorien folgt Laminat dem Abwärtstrend der Baubranche. Langfristige Projektionen deuten jedoch auf enorme Chancen für Laminatfußböden hin, da der Neubau und die Renovierungen in den nächsten Jahren erwartungsgemäß boomen dürften.
Angesichts der bestehenden Wohnungsknappheit, der Notwendigkeit des Baus neuer Häuser und der Renovierung des bestehenden Hausmarkts im Rahmen des europäischen »Green Deal« wird die Baubranche wieder einen Aufschwung erleben. Hinzu kommt, dass aus Recyclingholz gefertigtes Laminat heutzutage der nachhaltigste Fußboden auf dem Markt und nahezu klimaneutral ist.
Dank kontinuierlicher Investitionen in Innovationen haben die Mitglieder des EPLF die Kategorie wasserbeständig gemacht und als nachhaltigste und erschwinglichste Lösung für Kunden positioniert.

Gesamtabsatz sinkt um 13 Prozent
Bei allem Optimismus für die Zukunft – für 2023 brachen die Zahlen für den Laminatabsatz zunächst einmal weiter ein: So belief sich der Gesamtabsatz des EPLF im Jahr 2023 auf 318 049 711 m², was einem Rückgang von 13,38 Prozent gegenüber 2022 entspricht.
In Westeuropa gingen die Absätze 2023 um 7,65 Prozent zurück (165 379 999 verkaufte m²). In der Türkei (+22,46 Prozent), Irland (+16,31 Prozent) und Belgien (+2,85 Prozent) stiegen die Absätze. Die Mehrheit der Länder in der Region bekam die Auswirkungen der internationalen Umwälzungen zu spüren. Deutschland verzeichnete ein Minus von 11,06 Prozent (33 843 105 verkaufte m²) und Österreich von 14,34 Prozent (2 971 082 verkaufte m²). Die Absätze in der Schweiz blieben hingegen mit einem Rückgang von weniger als 1 Prozent im Vergleich zu 2022 relativ stabil.
Dagegen sah sich Osteuropa noch härteren Bedingungen gegenüber. Der Absatzrückgang belief sich im Vergleich zu 2022 auf 10,25 Prozent (96 705 775 verkaufte m²). Weißrussland sowie Bosnien und Herzegowina meldeten positive Absatzentwicklungen (+8,84 Prozent bzw. +3,26 Prozent), während die Lage in Kroatien mit 2 550 526 verkauften m² stabil blieb. Polen (–7,30 Prozent; 3 521 108 verkaufte m²) und Ungarn (–39,20 Prozent; 4 626 284 verkaufte m²) erlitten die größten Rückschläge. Auf der anderen Seite verlagerten sich die Absätze im Kosovo von einem Rückgang in Höhe von 47,20 Prozent im Jahr 2022 zu einem Anstieg von 3,27 Prozent im Jahr 2023.
Nordamerika war im Vergleich zu den anderen Regionen der Welt mit einem Rückgang von 42,04 Prozent am stärksten betroffen. Der Absatz belief sich 2023 auf 21 609 239 m² und hat sich somit von 37 280 606 m² im Jahr 2022 deutlich reduziert. Zudem verzeichnete Lateinamerika mit 7 402 177 verkauften m² im Jahr 2023 einen Rückgang von 33,76 Prozent. Insbesondere in Chile, das 2022 am stärksten gelitten hatte (–67 Prozent, 4 462 283 m²), fiel der Rückgang mit 19,76 Prozent und 3 580 669 verkauften m² im Jahr 2023 etwas schwächer aus.
Der Absatz des EPLF in Afrika verringerte sich im Jahr 2023 um 15,66 Prozent auf 3 244 021 verkaufte m², wobei sich die Absätze 2023 nur in Marokko um 3,37 Prozent auf 789 685 verkaufte m² erhöhten. Ähnlich gestaltet sich die Lage in Ozeanien mit einem Minus von 21,41 Prozent (2 361 619 m²). Asien verzeichnete einen Rückgang von 17,25 Prozent (17 795 550 verkaufte m²). Vor allem Kasachstan zeigte mit 4 194 635 verkauften m² und einem Absatzplus von 5,67 Prozent im Vergleich zu 2022 Zeichen der Erholung, während China weiterhin mit einem Rückgang von 38,21 Prozent (2 323 046 verkaufte m²) konfrontiert war.

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