28.03.2022 | Fachhandel / Kooperationen Seite 10 in Ausgabe 4/2022

Eurobaustoff: Dynamischer Geschäftsverlauf in 2021

»Trotz aller Herausforderungen und Sondereffekte hat sich das Geschäft bei unseren Gesellschaftern im Zusammenspiel mit unserem kooperationseigenen Dienstleistungscampus in 2021 weiterhin sehr dynamisch entwickelt. Dabei hat sich auch im vergangenen Jahr unsere breit aufgestellte und mittelständisch geprägte Struktur im Baufachhandel mit 452 Gesellschaftern und 1605 Standorten als sehr robust erwiesen. Ebenso ist es uns gelungen, im zurückliegenden Geschäftsjahr weiter intensiv und erfolgreich an unseren Themen, wie zum Beispiel der Digitalisierung unserer Prozesse, zu arbeiten«, teilt Dr. Eckard Kern, Vorsitzender der Eurobaustoff-Geschäftsführung, zum Jahresabschluss des Geschäftsjahres 2021 mit.
In Zahlen ausgedrückt weist die Eurobaustoff im Geschäftsjahr 2021 gegenüber dem Vergleichszeitraum 2020 einen Umsatzanstieg um 11,4 Prozent aus. Damit haben die Gesellschafter ein Einkaufsvolumen von 8,33 Milliarden Euro abgerufen. »2021 war nicht nur wegen der fortdauernden Pandemie ein Ausnahmejahr für uns, sondern auch, weil sich die – in diesem Ausmaß bisher nicht gekannten – Rohstoff- und Materialengpässe sowie die damit verbundenen, in Teilen deutlichen Preissteigerungen wie ein roter Faden durch das Jahr zogen«, fasst Hartmut Möller, Geschäftsführer Gesellschafterbetreuung, Einkauf als auch für die Ländergesellschaften in Österreich und der Schweiz, zusammen. »Auch für die Geschäfte in Österreich und der Schweiz sei ein ähnlicher Jahresverlauf zu verzeichnen«, so Möller weiter.
»Sondereffekte haben dafür gesorgt, dass wir in 2021 sehr genau hinschauen mussten, woher das Wachstum kommt. Zusammenfassend lässt sich daher festhalten, dass der deutliche Umsatzanstieg in 2021 in erster Linie preisbedingt ist. Der Mengenabsatz hat sich im zurückliegenden Jahr dagegen weitestgehend konstant gezeigt«, führt Jörg Hoffmann, Geschäftsführer Finanzen, aus.

Unterschiedliche Geschäftsverläufe in den Warenbereichen
Mit Blick auf die einzelnen Warenbereiche zeigen sich diese in unterschiedlicher Ausprägung von den Lieferengpässen und steigenden Preisen in 2021 betroffen.
Der Warenbereich Trockenbau/Dämmstoffe verzeichnet für 2021 ein Umsatzplus von knapp 21 Prozent. Während sich im Trockenbau die Lieferengpässe bei den Gipskartonplatten sowie Profilen im Jahresverlauf weitestgehend auflösten, stabilisierten sich parallel die Preise auf einem hohen Niveau. Im Dämmstoff-Segment bleibt dagegen die Lage durch erhebliche Kostensteigerungen und Versorgungsengpässe angespannt. Mit Blick auf den Absatz meldet der Dämmstoffbereich eine konstant positive Entwicklung.
Im Warenbereich Dach & Fassade/Baumetalle war das Geschäft von Preissteigerungen geprägt, die für ein Umsatzplus von insgesamt 11,7 Prozent im Jahresverlauf sorgten.
Das Fliesensegment blickt mit einem Plus von 5,5 Prozent und damit einen weitestgehend stabilen Geschäftsverlauf in 2021 zurück. Dabei war die Warenverfügbarkeit in 2021 nach wie vor hoch. Hier verhinderte in erster Linie der Fachkräftemangel eine positive Mengenentwicklung. Der Hochbau blieb in 2021 in den wesentlichen Segmenten von massiven Preiserhöhungen verschont. Allerdings ergaben sich im Rohbau durch Materialengpässe bei Putzen sowie Wärmedämmverbundsystemen Störungen im Bauverlauf. Dennoch erwies sich der Hochbau mit einem Plus von 4,2 Prozent insgesamt als stabil.
Das Tiefbau- und Galabau-Segment erzielte in 2021 ein Umsatzplus von 12,7 Prozent. Der Warenbereich Holz und Bauelemente meldet mit einem Plus von 21,4 Prozent den größten Umsatzsprung im abgelaufenen Geschäftsjahr. Während sich das Bauelemente-Geschäft mit einem Plus von 3,7 Prozent insgesamt konstant entwickelte, standen die konstruktiven Holzprodukte im vergangenen Jahr mit 
unkalkulierbaren Preissprüngen und zum Teil mangelnden Verfügbarkeiten vor besonderen Herausforderungen, die unter dem Strich für einen Umsatzsprung von 38 Prozent sorgten.
Im Technischen Einkauf (+17,6 Prozent) bewegten sich die Energie- und Kraftstoffpreise im gesamten Jahresverlauf 2021 auf einem anhaltend hohen Niveau. Vor diesem Hintergrund bleibt die Energie- und Kraftstoffeffizienz über das vergangene Jahr hinaus der wichtigste Gegenspieler für Preissteigerungen. Der Einzelhandel erreichte im vergangenen Geschäftsjahr ein Plus von 2,8 Prozent. Hier führten Störungen der Lieferketten und hohe Frachtkosten für Waren aus Asien in einigen Sortimenten zu Preissteigerungen.

Ausblick 2022
»Vor dem 24. Februar hätten wir aufgrund der insgesamt positiven baukonjunkturellen Rahmenbedingungen von guten Aussichten für unsere geschäftliche Entwicklung in 2022 gesprochen. Doch die unfassbaren und erschütternden Ereignisse in der Ukraine haben dafür gesorgt, dass auch wir in einer neuen Welt aufgewacht sind, dessen mittel- und langfristigen Auswirkungen sich für Europa, Deutschland und am Ende für die Baubranche in der momentanen Situation nicht einschätzen lassen. Für uns heißt es daher zunächst auf Sicht zu fahren«, so Dr. Eckard Kern abschließend.

Zurück