30.10.2025 | Boden / Zubehör

HKS 1835 stellt Insolvenzantrag – Geschäftsbetrieb wird fortgeführt

Das traditionsreiche Familienunternehmen Heinrich Krüger & Sohn (HKS 1835) blickt auf eine 190-jährige Geschichte zurück. Jetzt musste es am 24. Oktober 2025 beim Amtsgericht Münster einen Insolvenzantrag stellen. Der Geschäftsbetrieb des westfälischen Unternehmens in sechster Generation, das sich auf den Handel und Import hochwertiger Parkettböden und Terrassenbeläge spezialisiert hat, wird uneingeschränkt fortgeführt. Der vorläufige Insolvenzverwalter sieht gute Chancen, das Unternehmen im Rahmen des Verfahrens zu sanieren und fortzuführen. 

Unser Ziel ist es, die Zukunft von HKS 1835 zu sichern und gemeinsam mit den Mitarbeitenden, Kunden und Partnern eine nachhaltige Perspektive zu entwickeln, erklärt Insolvenzverwalter Eric Coordes von der Mönig Wirtschaftskanzlei. Alle bestehenden und künftigen Aufträge werden wie gehabt bearbeitet und ausgeführt. Die Finanzierung dafür sei gesichert. In den kommenden Wochen wird Coordes ein Gutachten zur wirtschaftlichen Lage und zu den Fortführungsperspektiven des Unternehmens erstellen. Ziel ist es, den Geschäftsbetrieb im Sinne einer nachhaltigen Sanierung zu sichern und den Standort in Münster zu erhalten.

Externe Faktoren belasten das Unternehmen schwer
Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten von HKS 1835 sind laut Unternehmensleitung vor allem auf externe Faktoren zurückzuführen. Dazu zählen die infolge internationaler Sanktionen gegen Russland und Belarus eingestellten Importe von Birkensperrholz sowie das Auslaufen des erfolgreichen Produktprogramms Krügers. Zusätzlich wurde das Unternehmen durch unerwartet hohe und rückwirkend erhobene Anti-Dumping-Zölle auf Importware aus China belastet. Diese Maßnahmen führten zu erheblichen finanziellen Einbußen. Verstärkt wurde die Lage durch die anhaltende Schwäche im Wohnungsneubau, die sich zunehmend negativ auf die Nachfrage im Innenausbau auswirkt. Diese Entwicklungen trafen uns in einer ohnehin angespannten Marktlage gleich mehrfach, erläutert HKS-Geschäftsführer Henrik Krüger. Trotz intensiver Gegenmaßnahmen und Kostensenkungen konnten die externen Effekte kurzfristig nicht vollständig kompensiert werden.

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