MeisterWerke: Unternehmen stellt sich für die Zukunft auf
Seit dem 1. Juli 2023 ist Guido Schulte alleiniger geschäftsführender Gesellschafter bei den MeisterWerken. Aus der bisherigen Geschäftsführung sind Ende Juni Ludger Schindler sowie Johannes Schulte ausgeschieden.
Kapazitäten und Strukturen anpassen
Nach zuversichtlichem Start in das Geschäftsjahr 2023 mit stark frequentierten Kundenveranstaltungen und sehr positiver Resonanz auf die vorgestellten Neuprodukte in den Sortimenten Parkett, Designboden und Akustikpaneele haben sich die Geschäftsaussichten der MeisterWerke für das laufende Jahr stark eingetrübt. Signifikant gestiegene Bau-, Finanzierungs- und Lebenshaltungskosten führen zu einem deutlichen Nachfragerückgang, der sich in den Absatzzahlen des sauerländischen Familienunternehmens niederschlägt.
»Mit Beginn der Corona-Pandemie konnten wir einen regelrechten Nachfrageboom verzeichnen. Viele Endverbraucher haben in die Renovierung der eigenen vier Wände investiert – davon haben auch wir profitiert und seit Mitte 2020 unsere Kapazitäten hochgefahren«, so Guido Schulte. »Mittlerweile hat sich dieser Nachfrageboom in das genaue Gegenteil verkehrt: Hohe Inflation und stark gestiegene Energiekosten infolge des Ukraine-Kriegs haben die Endverbraucher stark verunsichert und zu einer Investitionszurückhaltung geführt.«
Auf die gesunkene Nachfrage hatte man bei den MeisterWerken seit November 2022 mit der Einführung von Kurzarbeit reagiert. Der aktuelle Geschäftsverlauf und die prognostizierten Absätze bis zum Jahresende lassen allerdings keine Trendwende erkennen, von der das Unternehmen für das zweite Halbjahr 2023 bis vor wenigen Wochen noch ausgegangen war. »Daher müssen wir jetzt reagieren und unsere Strukturen auf das aktuelle Absatzniveau anpassen«, sagt Schulte. »Das erfordert leider auch – so schmerzlich dieser Schritt für mich persönlich und die Betroffenen ist – den Abbau von Arbeitsplätzen.«
Betriebsrat und Belegschaft der MeisterWerke wurden am 24. Juni im Rahmen einer Informationsveranstaltung über die bevorstehenden Maßnahmen informiert. Der Umfang des Arbeitsplatzabbaus umfasst rund 80 Stellen in Fertigung, Verwaltung und Vertrieb. Im Vorfeld hatten sich bereits über 50 Mitarbeiter, während der Monate in Kurzarbeit, neu orientiert und das Unternehmen verlassen.
»Ziel ist es, mit unserem Betriebsrat jetzt zügig die Verhandlungen zu Interessenausgleich und Sozialplan aufzunehmen, um den notwendigen Stellenabbau so schnell und sozialverträglich wie möglich umsetzen zu können«, erläutert Schulte das weitere Vorgehen. Auch das Tochterunternehmen Hain Naturböden in Rott am Inn ist von den Maßnahmen nicht ausgeschlossen. Das Unternehmen plant für die Zukunft mit rund 560 Mitarbeitern (Ende 2022 waren es rund 700 Mitarbeiter).
Hinsichtlich der weiteren Zukunftsaussichten für das Unternehmen blickt Schulte optimistisch nach vorne: »Wir haben viel Zukunftspotenzial und sind mit unserem Produktportfolio grundsätzlich sehr gut aufgestellt. Wir investieren weiterhin in Innovationen. Daher bin ich fest davon überzeugt, dass wir die Weichen für das Unternehmen mittelfristig wieder auf Wachstum stellen können, wenn der Markt anzieht.«

