22.10.2023 | Verlegewerkstoffe / Estrich / Technik Seite 79-81 in Ausgabe 6/2023

Murexin: Neuer Standort in Mühlheim am Main

Ende September hatte Murexin Deutschland die Fachpresse zu einer Pressekonferenz an ihren neuen Standort in Mühlheim am Main ge­laden. Das Unternehmen stellte Produktion, Logistikzentrum und Schulungsgebäude vor. Die Nähe zum deutschen Markt, kurze Lieferzeiten und eine sichere Warenverfügbarkeit sind nur einige Gründe, weshalb sich der österreichische Bauchemiehersteller für den Aufbau eines neuen Standorts entschieden hat.

Murexin wurde 1931 in Österreich gegründet und ist dort Marktführer für bauchemische Produkte. Am Hauptsitz in Wiener Neustadt werden Pulver- sowie Flüssigprodukte für die Technologiesparten Parkett- und Klebetechnik, Fliesenverlegetechnik, Beschichtungstechnik, Farb- und Anstrichtechnik, Abdichtungstechnik sowie Estrich- und Mörteltechnik hergestellt. Zudem befinden sich dort die Forschungs- und Entwicklungsabteilung sowie das Zen­tral­lager für die europäischen Töchter (für Deutschland sind dies die Flüssigprodukte). Neun Tochtergesellschaften gehören zur Murexin-Gruppe, da­run­ter Deutschland, Ungarn und Slowe­nien, die ebenfalls Produktions­stät­ten besitzen. Murexin ist Teil der öster­reichischen Schmid Industrie Holding, einem Familienunternehmen, zu dem unter anderem auch Baumit, Austrotherm und Wopfinger gehören.

Bedeutender Meilenstein
Im Januar 2022 übernahm Murexin von der Firma Baumit den Standort Mühlheim am Main und sicherte so auch die Arbeitsplätze der Mitarbeiter. 
Für die Murexin-Gruppe ist Deutschland der größte Markt für bauchemische Produkte in Europa. Der neue Standort ist ein bedeutender Meilenstein, um dem stetigen Wachstum gerecht zu werden. Mehr als 10 Mio. Euro hat die Murexin-Gruppe in ihre Expansion nach Deutschland und den damit einhergehenden Aus- und Umbau des Mühlheimer Standorts investiert. Der Fokus liegt auf den Tech­no­logiesparten »Parkett- und Klebetechnik« sowie »Fliesenverlegetechnik«. Die Pulverprodukte werden am Standort gefertigt, zusätzlich benötigte Flüssigprodukte werden aus dem öster­reichischen Zentrallager geliefert. Rund 60 Mit­arbei­ter sind derzeit für Murexin Deutschland tätig, davon 35 am neuen Standort.
»Zurzeit produzieren wir im Einschichtbetrieb rund 30 000 Tonnen pro Jahr«, erklärte Wolfgang Hormuth, Geschäftsführer Murexin Deutschland. In Zukunft sei aber die Etablierung einer zweiten Schicht geplant. Problemlos möglich sei aber auch eine Umstellung auf Dreischichtbetrieb mit einer maximalen Jahresleistung von rund 100 000 Tonnen.
Der österreichische Geschäftsführer der Murexin-Gruppe, Bernhard Mu­cherl, sagte bei der Vorstellung des neuen Standorts: »Wir haben vor etwa zehn Jahren mit unseren Vertriebs­aktivitäten in Deutschland begonnen. Bereits nach wenigen Jahren hatten wir eine Größe erreicht, die eine ei­gene Tochtergesellschaft in Deutschland notwendig machte. Der neue Standort ist für uns somit eine wich­tige strategische Entscheidung – auch vor dem Hintergrund, dass wir weiter wachsen wollen.«
Hormuth hob insbesondere die Werte »Schnelligkeit« und »Nähe zum Kunden« als Vorteile hervor: »Wir bieten nicht nur eine sichere Warenverfügbarkeit mit kurzen Lieferzeiten, sondern sind auch in der Lage, äußerst flexibel auf individuelle Kundenwünsche einzugehen. Produkttests, die wir den Kunden bei Sonderfertigungen bieten, sind beispielsweise innerhalb weniger Stunden realisierbar. Und bei eiligen Aufträgen liefern wir durchaus auch mit einem Sonderfahrzeug aus. Darüber hinaus profitieren unsere Kunden von unserer Präsenz: Wir beraten bis auf die Baustelle und arbeiten gemeinsam an Lösungen.«

Produktion, Logistikzentrum und Schulungsgebäude
Dass die Wahl bei der Suche nach einem geeigneten Standort ausgerechnet auf Mühlheim fiel, sei kein Zufall, gleich mehrere Gründe hätten für das Gelände nahe der Bahngleise gesprochen. »Wir haben nach einem Stützpunkt in der Mitte Deutschlands gesucht, von wo aus wir den gesamten Markt bedienen können«, erklärte Mucherl den Schritt und ergänzte: »Außerdem haben wir hier schon eine ge­wisse Struktur und Manpower vorgefunden, auf der wir aufbauen konnten.« So habe Murexin neben den Mitarbeitern des Schwesterkonzerns Baumit auch das dortige Labor sowie kleine Teile des Produktionshallen­gerüsts übernommen, umgebaut und entsprechend modernisiert.
Was die Murexin-Verantwortlichen in so kurzer Zeit auf die Beine gestellt ­haben, kann sich sehen lassen, auch wenn im Logistikzentrum und an den Außenflächen noch einige Arbeiten zu erledigen sind. »Es war klar, dass die Umgestaltung Zeit in Anspruch nehmen würde. Wir finden aber immer wieder Lösungen, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Nichtsdestotrotz sind wir froh, wenn endlich alles fertig ist und wir den Innenhof als Außenlagerfläche für Paletten in vollem Umfang nutzen können«, erklärte Hormuth und wies darauf hin, dass die Arbeiten spätestens bis Ende des Jahres abgeschlossen sein sollen.
Die hochmoderne Pulver-Produktionsanlage hingegen läuft bereits und kann trotz baubedingter Einschränkungen im Außenbereich produzieren. Neben modernen, innovativen Produkten, beispielsweise für den Ausbau von Holzhäusern oder die Sanierung, stehen emissionsarme und anwenderfreundliche, Emicode-»EC 1 Plus«-zer­ti­­fi­zierte Produkte auf SMP-Basis im Fokus.
Um die hohen Qualitätsansprüche auch in Zukunft zu erfüllen, wurde da­rüber hinaus in modernste Technik zur Dosierung selbst kleinster Mengen hochwirksamer Rohstoffe investiert. Der Fokus im Vertrieb wird zukünftig auf dem Fachhandel liegen. Hierfür stehen eine 20-köpfige Vertriebsmannschaft sowie vier Anwendungstechniker bereit.
Das 350 m² große Schulungsgebäude, das als »Technikum« bezeichnet wird, wurde rechtzeitig zur Pressekonferenz fertiggestellt. Dort sollen ab sofort regel­mäßig Seminare und Kurse stattfinden.
Bei der Planung des Gesamtprojekts wurde bereits ein gewisses Wachstum mit einbezogen. Perspektivisch sei eine Verdopplung von aktuell 1500 auf 3000 Palettenstellplätze möglich. Die vier Laderampen sichern dabei ein schnelles Be- und Entladen der Lkw. Zudem befinden sich über den Laderampen schon heute 15 Büros, die Platz für weitere Angestellte bieten. »So können wir ohne Probleme und erneute Baumaßnahmen wachsen. Das zeigt, dass wir hier einen lang­fris­tigen, beständigen Plan verfolgen«, freute sich Hormuth.

Sabine Langanke

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