»Netzwerk Boden«: Geballte Boden-Power in Ulm
Rund 80 Teilnehmer kamen zur Mitgliederversammlung der Objekteursgemeinschaft »Netzwerk Boden«. Neben dem Austausch untereinander blickte man auch auf die bisherige, erfolgreiche Arbeit zurück und formulierte weitere Ziele.
Nach pandemiebedingter Präsenzpause trafen sich Anfang Oktober die Mitglieder und Industriepartner des Netzwerks Boden erstmals nach zwei Jahren wieder persönlich zur jährlichen Mitgliederversammlung. Rund 80 Teilnehmer kamen im Orange Campus in Ulm, dem Nachwuchsleistungszentrum des Ulmer Basketballvereins, zusammen.
Die Begeisterung darüber, endlich wieder ein Präsenztreffen durchführen zu können, zeigte sich an der hohen Teilnehmerzahl sowohl am Get-together des Vorabends als auch der folgenden Versammlung. »Unser Netzwerk lebt vom persönlichen Austausch und dem wertschätzenden Miteinander. Leider mussten wir sehr lange darauf verzichten. Umso mehr freuen wir uns heute, Sie alle wieder persönlich begrüßen zu dürfen.« Mit diesen Worten eröffnete Beat Ludin, Geschäftsführer von Netzwerk Boden, die Versammlung.
Veränderung in der Geschäftsleitung
Nach einem kurzen Rückblick wurde ein Wechsel in der Geschäftsführung von Netzwerk Boden bekanntgegeben. Auf Regina Hebbeln-Röttjer folgt Frank Böttner, Geschäftsführer bei der Decor-Union. Er bildet zukünftig gemeinsam mit Beat Ludin die Geschäftsführung von Netzwerk Boden. »Die langfristigen Ziele – das beste Netzwerk in der Branche zu sein und mit Qualität und Sicherheit zu überzeugen – stehen weiterhin im Fokus unseres Tuns. Das Netzwerk bietet ein breites Spektrum an Servicedienstleistungen für die Mitglieder und soll allen auch zukünftig einen Wissensvorsprung in der Branche verschaffen«, so Böttner bei seiner offiziellen Antrittsrede.
Nach einem herzlichen Dankeschön von Beat Ludin an Regina Hebbeln-Röttjer, die leider krankheitsbedingt nicht persönlich dabei sein konnte, ging es mit der geplanten Tagesordnung weiter.
Der Verbund konnte auch ein neues Beiratsmitglied begrüßen. Marco Fröhlich, Marketingverantwortlicher bei der Decor-Union und zuständig für die Website bei Netzwerk Boden, wurde neu in den Beirat der Arbeitsgemeinschaft gewählt. Im Mittelpunkt seiner Tätigkeit steht als nächstes die Entwicklung einer zentralen Netzwerkplattform, die Mehrwerte transportieren und die wichtigsten Funktionen der bisherigen App integrieren und mit abbilden soll.
Handeln am Puls der Zeit
Die Mitgliederversammlung gab nicht nur einen Rückblick auf die vergangenen Maßnahmen, sondern setzte viele Impulse für die kommenden Aktivitäten. Die Befähigung der Mitglieder in den Bereichen Unternehmensführung, Digitalisierung sowie Next Generation steht im Fokus des Strategiepapiers, welches Beirat und Geschäftsführung bereits im letzten Jahr entwickelt haben und in diversen Arbeitskreisen umsetzen. Um den Dialog der Mitglieder weiter zu verstärken, die Sichtbarkeit zu erhöhen und schlussendlich neue Mitgliedsunternehmen zu gewinnen, setzt das Netzwerk einen Schwerpunkt auf Social Media und baut die Kapazitäten auf Facebook und zukünftig LinkedIn weiter aus. Mittels eines Fragebogens konnten die Teilnehmer ihren digitalen Reifegrad einordnen und erfahren, auf welchem Entwicklungsstand sie sich befinden.
Next Generation im Mittelpunkt
Das Highlight der Veranstaltung war der Auftritt der Next Generation. Thorsten Leibenath, sportlicher Direktor der Ulmer Basketballer, kündigte die neue Generation feierlich an, erklärte, wie wichtig die Nachwuchsförderung im Sport ist und zog dabei Parallelen zu den Handwerksunternehmen. Denn im Netzwerk befinden sich bereits über 50 Prozent der Mitgliedsunternehmen vor bzw. in der Phase der Übergabe an die nächste Generation.
»Wir wollen den jungen Menschen helfen, für die Zukunft fit zu sein, und einen Rahmen bieten, in dem sie sich austauschen können und vertrauensvoll über ihre Herausforderungen und Erfahrungen in ihren Unternehmen sprechen können«, so Stephan Stolz, Geschäftsführer Wohnidee Stolz, der selbst als nächste Generation im Familienunternehmen tätig ist. Unterstützt wird er von Norbert Rennert. Beide organisieren und verantworten diesen Arbeitskreis, der einen hohen Stellenwert im Netzwerk einnimmt.
Ein weiteres Highlight in diesem Zusammenhang waren die Auftritte von Regina Fraunhofer und Felix Bauer, der ebenfalls Teil des Arbeitskreises Next Generation ist. Regina Fraunhofer berichtete von ihrer Teilnahme an den Euroskills 2021. Bei der 7. Europameisterschaft im österreichischen Graz hat die deutsche Parkettlegermeisterin es in ihrer Disziplin »Floor Laying« zwar leider nicht aufs Siegertreppchen geschafft, sie erhielt aber eine »Medal of Excellence«, eine Auszeichnung für sehr gute Leistungen in dieser Kategorie. Felix Bauer, der als Parkettleger on Tour Mitte Mai 2021 im Einsatz war und einen Blog betreibt, stand seiner Vorrednerin in nichts nach und sprach im Interview darüber, wie toll er seinen Beruf als Parkettleger findet und welche Möglichkeiten dieser Handwerksberuf bietet. Seine Mission ist es, Aufmerksamkeit für die Ausbildungsberufe in der Branche zu erzeugen.
Hilfsaktion »#Bodenflut«
Ein weiterer emotionaler Beitrag war der Auftritt von Rüdiger Dicke (Unifloor), der im Zusammenhang mit der Hochwasserkatastrophe in Westdeutschland die Initiative »Bodenflut« angestoßen hat. Ziel der Aktion war es, Bodenbeläge sowie Produkte und Maschinen zur Bodenverlegung an die vom Hochwasser betroffenen Menschen in der Ahr-Region zu spenden. In einem kurzen Filmbeitrag wurde verdeutlicht, wie groß die Unterstützung vor Ort war und wie viele Unternehmen der Branche sich an dieser Aktion beteiligt haben.
Anmerkung der Redaktion: Der Filmbeitrag kann auch auf www.objekt.tv angesehen werden.
Keynote »Mission Mitarbeitergewinnung«
Wie müssen sich Unternehmen für die Mitarbeitergewinnung in Handwerk und Mittelstand in Zukunft aufstellen? Auf diese Frage gab Jörg Mosler in seinem Keynote-Vortrag die Antwort. Er setzte Impulse zur Sichtbarkeit als Arbeitgeber sowie Ausbilder und erklärte, wie man das Internet und Social Media gezielt dafür einsetzen kann. Ein lebendiger und mitreißender Vortrag, der bei den Teilnehmern gut ankam.
»Boden des Jahres«
In diesem Jahr ging die Trophäe »Boden des Jahres« an Gerflor für die DLW-Linoleum-Kollektion »Creative by Nature«. Der diesjährige Gewinner überzeugte durch Natürlichkeit – sowohl in der ästhetischen Anmutung der lebendigen Kompositionen als auch im Hinblick auf seine Bestandteile, die sich positiv auf das Raumklima auswirken. Auch die neue Oberflächenvergütung, die die Beläge besonders strapazierfähig macht, hatte den Beirat der Partnerfirmen von Netzwerk Boden überzeugt.
Auch im Jahr 2022 soll der »Boden des Jahres« wieder vom Netzwerk Boden gekürt werden.
Norbert Rennert, Geschäftsführer der F. D. Beissel Fußbodentechnik GmbH und Beirat im Netzwerk Boden, erläuterte den Bewerbungsprozess für die Industriepartner. Die Bewerbungsphase ist offiziell eingeläutet – die Verleihung ist anlässlich der Messe »Domotex 2022« geplant.
Sabine Langanke


