11.04.2024 | Verbände / Institute / Organisationen Seite 27 in Ausgabe 3/2024

VdL: Herausforderndes Jahr für Lacke und Farben

Auf der Jahrespressekonferenz des Verbandes der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie (VdL) hat VdL-Präsident Peter Jansen Mitte Februar die Wirtschaftszahlen der Farbenbranche für 2023 vorgestellt. In Deutschland wurden demnach 2023 1,47 Mio. Tonnen Lacke, Farben und Druckfarben verkauft – ein Minus von gut 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im laufenden Jahr ist ein weiterer Rückgang um 2 Prozent auf 1,44 Mio. Tonnen zu erwarten, berichtete Jansen weiter.
Der Umsatz der in Deutschland verkauften Lacke, Farben und Druckfarben stieg 2023 inflationsbedingt gegenüber dem Vorjahr um knapp 2 Prozent auf 6,1 Milliarden Euro. Auch im laufenden Jahr erwartet der VdL einen weiteren leichten Anstieg um 1 Prozent auf 6,2 Milliarden Euro. Neben dem schwachen Inlandsmarkt überraschte auch der deutliche Rückgang der Exporte – in der Menge um 11,3 Prozent auf nur noch 774 000 Tonnen.
Bautenfarben verzeichneten einen Rückgang von 4 Prozent, während Industrielacke um 1,5 Prozent zunahmen. Der Absatz von Druckfarben sank um 13 Prozent.
An eine Grenze seien die Unternehmen bei ihren Belastungen durch Vorschriften, Berichtspflichten und bürokratische Regelungen aus Brüssel und Berlin gekommen. Diese hätten inzwischen einen Umfang erreicht, dass Aufwand und Kosten das wirtschaftliche Fortkommen und Innovationen behindern. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen würden der Menge nicht mehr Herr. »Anstrengungen zu Bürokratieabbau und bessere Rechtsetzung sind unverzichtbar – das gilt für die Politik in Deutschland und in Europa«, so VdL-Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Kanert.

Ausblick
Das Geschäft für die Farbenbranche bleibt auch im Jahr 2024 schwierig. Neben dem noch schwachen Bautenfarbenmarkt wird sich auch das Umfeld für die Industrielacke verschlechtern, allenfalls im zweiten Halbjahr könnte sich die konjunkturelle Lage in der Branche leicht aufhellen.
Jansen kündigte nach sechs Jahren seinen Rückzug vom Amt des VdL-Präsidenten an. Er wird im Mai nicht mehr für eine dritte Amtszeit kandidieren, sondern sich auf sein bei der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 schwer getroffenes Unternehmen konzentrieren.

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