Windmöller: Durch und durch stimmig
Ein angenehmes Umfeld für Patienten und Mitarbeiter schaffen: Dieses Ziel hatten Simone und Steffen Strobel vor Augen, als sie die Einrichtung ihrer Praxisgemeinschaft in Biberach planten. Dabei ahnten sie nicht, dass sie für die gelungene Gestaltung am Ende den »IF Design Award« in der Kategorie »Workspaces« erhalten sollten. Die Auszeichnung gilt als eine der wichtigsten in der Designbranche.
Doch bis es soweit war, hatte Steffen Strobel einige grundlegende Weichen zu stellen. Es galt zunächst, ein geeignetes Planungsbüro zu finden. Über eine Fachzeitschrift stieß er auf die Stuttgarter »12:43 Architekten«, die auf das Gesundheitswesen spezialisiert sind. Von ihnen kam der entscheidende Impuls, anstelle des klassischen Wartezimmers eine offene, langgestreckte Wartezone zu schaffen. Wie an einem Band reihen sich die Sitznischen dort aneinander. Sie fungieren als zentrale Anlaufstelle vor den Untersuchungsräumen und bieten genügend Platz für die Garderobe, die Getränkestation und Zeitschriften.
Robust und pflegeleicht
Für die farbliche Gestaltung, die Möbel und die Materialien nahmen sich Steffen Strobel und seine Frau besonders viel Zeit. Allein die Suche nach einem passenden Bodenbelag erwies sich als eine eigene Geschichte. Robust und pflegeleicht sollte er sein und gleichzeitig aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen. »Wir hatten zuerst an Linoleum gedacht, weil wir das aus anderen Praxen kannten«, erzählt der Arzt. Das Architekturbüro machte ihn dann aber auf »Purline«-Bioboden der Marke »wineo« aufmerksam. Der mit der Nutzungsklasse 43 sehr robuste und elastische Bio-Polyurethan-Boden »wineo 1500« ist durch und durch nachhaltig. Die Basis bildet der Hochleistungsverbundwerkstoff »Ecuran«, der vorwiegend aus Pflanzenölen wie Raps- oder Rizinusöl sowie mineralischen Komponenten wie Kreide hergestellt wird – und damit ohne den Zusatz von Chlor, Weichmachern und Lösungsmitteln auskommt.
Bis ins kleinste Detail
Mit dem Design »Silver Grey« fiel die Wahl auf einen Boden in Steinoptik, dessen ruhiges Grau sich harmonisch in das Gesamtbild einfügt. Denn bei Möbeln und Wänden dominieren in der Praxis die Farben Schwarz und Weiß in Kombination mit Naturholztönen. »Die Wirkung ist ein Ergebnis vieler Details«, so Strobel. Dabei wurden selbst Seifen- und Infektionsspender bei der Gestaltung nicht ausgenommen. Die weiteren Vorteile des Biobodens: Er ist PVC-frei, gibt keine schädlichen Stoffe an die Raumluft ab und ist pflegeleicht. Zum Wischen genügen Wasser und eine geringe Menge PU-Reiniger. Auch optisch erweist sich die Oberfläche durch eine dezente Dekorstruktur als unempfindlich. Das Thema Design gewinnt im Gesundheitswesen immer mehr an Bedeutung, ist sich Strobel sicher: »Stimmig gestaltete Räume signalisieren eine wertschätzende Haltung gegenüber allen, die die Praxis betreten.« Gerade bei Patienten sei es wichtig, den Besuch beim Arzt zu einem positiven Erlebnis werden zu lassen – ohne Stress und Anspannung. Das Feedback seiner Patienten bestätigt den Biberacher Arbeitsmediziner in dieser Einschätzung: »Viele sagen, dass sie sich hier wohlfühlen. Das ist genau das, was wir wollen.«


