»Zukunft Handwerk« hat die Erwartungen getoppt. Insgesamt rund 3700 Teilnehmende verfolgten das Live-Event vom 8. bis zum 10. März im Internationalen Congress Center München (ICM), unter ihnen Handwerkerinnen und Handwerker aus allen Gewerken sowie Vertreter aus Medien, Politik und Gesellschaft. Bundeskanzler Olaf Scholz zeigte sich beeindruckt von »Zukunft Handwerk«: »Ich kann Ihnen schon jetzt zusagen: Ich komme im nächsten Jahr gerne wieder. Insbesondere der Messebesuch ist für mich etwas ganz Beeindruckendes«, so der Kanzler nach seinem Rundgang durch den Expo-Bereich.
Gemeinsam für ein starkes Handwerk – so der Grundgedanke zu dem neuen Format. Die Botschaft ist angekommen, meint Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH): »Das war eine gelungene Premiere von ›Zukunft Handwerk‹ mit zahlreichen Möglichkeiten zur Vernetzung und zum Austausch mit der Politik, mit Vertretern anderer Wirtschaftsbereiche, vor allem aber innerhalb der Handwerksfamilie. Auch in diesem neuen Format hat das Handwerk das klare Signal gesetzt: Es ist modern und vielfältig aufgestellt. Es kann die unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen zusammenbringen. Und es blickt mit Mut und neuen Ideen nach vorne. Genau das braucht es, wenn wir die Zukunft erfolgreich anpacken wollen.«
Dieter Dohr, der Vorsitzende der Geschäftsführung des Messeveranstalters GHM, wertet die positive Resonanz auf die Premiere des Live-Events als Bestätigung. »Zukunft Handwerk« mache sichtbar, was gewerkeübergreifend mit vereinten Kräften möglich sei. »Die anstehenden großen Aufgaben kann das Handwerk aber nur erfüllen, wenn es auch die entsprechende gesellschaftliche Wertschätzung erfährt. Ich halte es deshalb für absolut notwendig, dass alle Akteure des Handwerks ihre Energien konzentrieren und mit einer Stimme sprechen. ›Zukunft Handwerk‹ ist das richtige Format für einen solchen gesellschaftlichen Impuls, für einen kraftvollen Auftritt des Handwerks als Ganzes. Die Mischung aus Live-Event vor Ort, Livestream und On-Demand-Verfügbarkeit ist perfekt, um alle Generationen im Handwerk anzusprechen. Die Premiere macht mich optimistisch für ›Zukunft Handwerk 2024‹.«
Die Megathemen: Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Fachkräftebedarf
Inhaltlich standen drei übergeordnete Themen im Mittelpunkt von »Zukunft Handwerk«, die alle Gewerke betreffen: Welches sind erfolgversprechende Ansätze, um den Fachkräftebedarf im Handwerk zu bedienen? Wie wird Digitalisierung zu einer Unterstützung im betrieblichen Alltag? Und was hilft effektiv für mehr Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit – gerade vor dem Hintergrund des wachsenden Handlungsdrucks bei der Energiewende?
Neben dem Expo-Bereich mit 50 Ausstellern bot ein umfangreiches Programm auf zwei Bühnen mit einer Gesamtlänge von über 1600 Minuten eine Fülle von Anregungen und Lösungsansätzen. 76 Speaker präsentierten ihre Perspektiven, diskutierten in Panels und standen dem Publikum Rede und Antwort, das sowohl vor Ort präsent, wie auch per Livestream zugeschaltet war. Handwerker sowie Fachleute aus den unterschiedlichsten Gewerken sowie aus den Bereichen Recruiting und Energie, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft kamen ebenso zu Wort wie junge Influencer und Vertreter von Unternehmen Kammern und Verbänden. Neben den Kernanliegen Wissenstransfer und Netzwerk-Erweiterung kam bei der Premiere des Live-Events auch der unterhaltsame Faktor nicht zu kurz. In dieser Kombination ist »Zukunft Handwerk« bisher einzigartig.
Der Hauptsponsor IKK classic bekräftigte bereits den Wunsch, sein Engagement für »Zukunft Handwerk« fortzusetzen. Der Vorstandsvorsitzende Frank Hippler erklärte: »Wir sind von dem Format so angetan, dass wir definitiv auch nächstes Jahr gerne in der gleichen Rolle auch wieder teilnehmen und natürlich ›Zukunft Handwerk‹ unterstützen werden.«
Vielfalt ist Programm
Die Besucher von »Zukunft Handwerk« nahmen die Vielfalt des Angebots begeistert auf. Marco Jaeger, der Bundesvorsitzende der Junioren des Handwerks: »›Zukunft Handwerk‹ ist fantastisch! Eine sehr gelungene Premiere und ein herausragendes Programm, hochkarätig und facettenreich. Gern hätte ich weitere Vorträge, Panels und Diskussionen wahrgenommen, aber viele Programmpunkte fanden parallel statt. Da war die Entscheidung schwer – und das Klonen funktioniert ja leider noch nicht. Ich freue mich drauf, dass es nächstes Jahr weitergeht und die Junioren vielleicht mit noch mehr Teilnehmern den Mehrwert von ›Zukunft Handwerk‹ nutzen!« Ein weiterer Mehrwert, der das Klonen überflüssig macht: Registrierte User der digitalen Plattform von »Zukunft Handwerk« können sich alle Inhalte auf meetdigital.zukunfthandwerk.com auch nachträglich anschauen.
»Zukunft Handwerk« als Netzwerk
Überaus positive Reaktionen löste insbesondere der gewerkeübergreifende Netzwerk-Gedanke aus. Neben einem Netzwerkfrühstück zum Start in den Tag war für viele Gelegenheiten zu Begegnung und Austausch gesorgt, sei es in den Pausen des Bühnenprogramms, im Expo-Bereich, in der »Zukunft Handwerk«-Lounge oder auf der exklusiven Networking Night. Eine perfekte Mischung, meint Stefan Langhammer vom Aussteller und Wärmepumpenspezialisten Octopus Energy: »›Zukunft Handwerk‹ hat einen tollen Spirit transportiert und Lust auf Neues gemacht. Das Live-Event war ein super Impuls, mehr out-of-the-box zu denken. Es war inspirierend, sich innerhalb und außerhalb der eigenen Branche austauschen zu können, Gemeinsamkeiten zu entdecken und Entwicklungen für die Zukunft zu planen.«
Synergien von Handwerk und digitalen Prozessen
Wie die Digitalisierung und traditionelles Handwerk füreinander hilfreich sein können, wurde am Gemeinschaftsstand von Microsoft und der Backhaus Fickenscher GmbH deutlich. Der 400 Jahre alte Familienbetrieb hat seine Prozesse weitgehend digitalisiert. Die Folge: Mehr Effektivität, mehr Flexibilität für individuelle Kundenwünsche und mehr Mitarbeiterzufriedenheit. Von der Premiere war CEO Florian Fickenscher begeistert: »Wir hatten sehr, sehr gute Gespräche auf ›Zukunft Handwerk‹, etwa mit Verbandsmitgliedern und auch vielen Kollegen. Auch haben wir interessante Einblicke in andere Gewerke gewonnen. Daraus können sich viele Synergien entwickeln.«
Synergien von Handwerk und Industrie
Um Synergien zwischen Handwerk und Industrie ging es auch dem Roboter-Hersteller KUKA, ebenfalls Aussteller auf »Zukunft Handwerk«. Harald Martin von KUKA sprach von einer Annäherung beider Seiten: »›Zukunft Handwerk‹ ist eine tolle Veranstaltung. Die drei Tage haben uns ein gutes Stück näher zum Handwerk gebracht. Vor allem konnten wir in vielen Gesprächen ein besseres Verständnis für den Bedarf des Handwerks an Roboter-Technik entwickeln.«
Nachhaltigkeit – für »Zukunft Handwerk« Thema und Haltung zugleich
Prägend für »Zukunft Handwerk« war das Thema Nachhaltigkeit. Es war sowohl im Programm wie auch durch mehrere Aussteller präsent. Rolf Mangold von der Versicherungskammer Bayern begrüßte zudem, dass das Live-Event selbst den Gedanken der Nachhaltigkeit lebt. So werden etwa die 25 Kubikmeter Holz für den Standbau zu 80 Prozent wiederverwendet. »Dank des ganzheitlichen Stand-Konzepts und der Durchführung aus einer Hand konnten wir uns ganz auf unsere Botschaft und den Austausch konzentrieren. Durch unsere Präsenz konnten wir das Bewusstsein für Risiken und deren Absicherungsmöglichkeiten schärfen. Dies sichert die Zukunft des Handwerks in den Regionen – für uns als öffentlich-rechtlicher Versicherer eine Herzensangelegenheit.«
Frauen im Handwerk
Vieldiskutiert war auch die Stellung von Frauen im Handwerk. Die Zeit ist reif für Veränderungen, meint Katja Lilu Melder, Pressesprecherin des Bundesverbands der UnternehmerFrauen im Handwerk (UFH): »Wir Frauen im Handwerk brauchen allgemein mehr Beachtung und Wertschätzung. ›Zukunft Handwerk‹ ist für uns eine super Plattform um geschlossen aufzutreten und gemeinsam für mehr Sichtbarkeit einzutreten. Nicht zuletzt auch, weil der Fachkräftebedarf quer durch alle Gewerke riesig ist. Ohne uns droht der Wirtschaftsmotor Handwerk abzusterben.«
Politische Debatte: Mehr Wertschätzung fürs Handwerk
ZDH-Präsident Jörg Dittrich beklagte im Rahmen des Münchner Spitzengesprächs der Deutschen Wirtschaft, dass Gleichwertigkeit und Wertschätzung der beruflichen Bildung gegenüber der akademischen Bildung in den vergangenen Jahrzehnten vernachlässigt worden sei. Von bundespolitischer Seite kamen unterstützende Signale. Bundeskanzler Olaf Scholz betonte, das Handwerk werde auf dem Weg zur Klimaneutralität eine zentrale Rolle spielen: »Wir brauchen das Handwerk für unsere Zukunft. Wir wollen über die Energiewende nicht nur reden.« Dr. Robert Habeck, Vizekanzler, Bundeswirtschaftsminister und Schirmherr von »Zukunft Handwerk« stimmt darin überein: »Die große Transformation ist zwingend darauf angewiesen, dass das Handwerk stark ist und genug Hände und Köpfe hat, die die Aufgaben ins Werk setzen«, so Habeck. »Das Handwerk ist Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Ich denke, dass, wenn man in seinem Beruf etwas Sinnvolles machen will, findet man hier herausragende Beispiele.« Cornelia Lutz, Leiterin von »Zukunft Handwerk«, sieht in den bisherigen Reaktionen auf die dreitägige Premierenveranstaltung eine große Bestätigung. »Uns war klar, dass wir für ›Zukunft Handwerk‹ einen langen Atem brauchen. Es ist das Ergebnis einer mehrjährigen Planungsphase. Das gute Feedback, das uns nun erreicht, ist der Lohn für viel Mühe. Aber wir geben uns noch nicht zufrieden. Für 2024 setzen wir alles daran, die Kräfte des Handwerks weiter zu bündeln. Vor allem bei den Unternehmern im Handwerk werden wir weiter Überzeugungsarbeit leisten. Denn gerade sie sind es, die profitieren, wenn das Handwerk als Ganzes in der Gesellschaft ein Gesicht bekommt und mit einer Stimme spricht.«
Das nächste Live-Event von »Zukunft Handwerk« findet vom 28.02. bis zum 01.03.2024 im Internationalen Congress Center der Messe München (ICM) statt.