Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen - DGNB e.V.

Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen ist eine Non-Profit- und Nichtregierungsorganisation, deren Aufgabe es ist, Wege und Lösungen für nachhaltiges Planen, Bauen und Nutzen von Bauwerken zu entwickeln und zu fördern. Im Zentrum ihrer Arbeit stehen der Auf- und Ausbau eines Zertifizierungssystems für nachhaltige Bauten sowie die Vergabe eines Gütesiegels „Nachhaltiges Bauen“ in den Qualitätsstufen Gold, Silber und Bronze. Im September 2015 hat die DGNB die Auszeichnungslogik bei der Zertifizierung von Gebäuden und Stadtquartieren erneuert. Die höchste Bewertungsstufe ist seitdem das Platin-Zertifikat.
Die DGNB zählt zu ihren Mitgliedern: Architekten, Ingenieure, Bauunternehmen und Bauausführende, Hersteller von Bauprodukten, Investoren, Bauherren, Eigentümer, Projektsteuerer, Betreiber, Ver- und Entsorgungsunternehmen, Mitglieder der Öffentlichen Hand und NGOs, Vertreter aus Wissenschaft und Prüfinstituten. Nach eigenen Angaben hat die Gesellschaft mehr als 2000 Mitglieder bzw. Mitgliedsorganisationen.

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Fachartikel

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DGNB Messe-Vorbericht 2019 - BAU (Seite 35-36 in Ausgabe 1/2019)
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DGNB: Nachhaltiges Bauen auf dem Vormarsch (Seite 8/9 in Ausgabe 2/2021)
DGNB: Zertifizierungssystem überarbeitet (Seite 13 in Ausgabe 8/2019)
DGNB: Nominierung für Umweltpreis (Seite 24-25 in Ausgabe 9/2018)

Tickermeldungen

DGNB: Neue Version des Zertifizierungssystems für Sanierungen 04.08.2021

Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) hat ihr Zertifizierungssystem für Sanierungen unter Berücksichtigung aktueller Marktanforderungen gezielt weiterentwickelt. Mit diesem können Bauherren, Kommunen und Projektentwickler ihre Gebäudesanierungen unter ganzheitlichen Nachhaltigkeitsaspekten planen, durchführen und unabhängig prüfen lassen. Ein besonderes Augenmerk der überarbeiteten Systemversion liegt auf den Themen Klima- und Ressourcenschutz sowie der Berücksichtigung von Denkmalschutzanforderungen. Zudem wurden die Kriterien mit den Anforderungen der EU-Taxonomie und des europäischen Rahmenwerks Level(s) harmonisiert. Die Erstellung eines gebäudeindividuellen Klimaschutzfahrplans ist ab sofort eine Voraussetzung, um ein Zertifikat erhalten zu können. Dieser unterstützt dabei, Gebäude systematisch in die Klimaneutralität zu führen.

Alle Information zum überarbeiteten DGNB System für Sanierungen gibt es online unter www.dgnb.de/sanierung. Der vollständige Kriterienkatalog kann als digitales Dokument kostenlos über die Website der DGNB angefordert werden.

DGNB: Mut zur Ambition - Für ein Klimaschutzgesetz mit echter Wirkung 12.05.2021

Auf Anfrage des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) hat die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) Stellung zum Gesetzentwurf zur Änderung des Klimaschutzgesetzes bezogen. Darin plädiert sie dafür, ambitioniertere Ziele im Kampf gegen den Klimawandel festzulegen. Ende April hatte ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts die Bundesregierung zu einer Verschärfung des Klimaschutzgesetzes verpflichtet. Nachstehend lesen Sie die ungekürzte Stellungnahme der DGNB.

Liebe Frau Bundesumweltministerin, liebe Bundesregierung,

wir wurden von Ihnen aufgefordert, eine kommentierende Stellungnahme zum geänderten Entwurf des Klimaschutzgesetzes abzugeben. Hierfür möchten wir uns bei Ihnen bedanken.

Unsere wichtigste Botschaft an Sie möchten wir gleich vorweg stellen: Seien Sie mutig und ambitioniert! Vertrauen Sie darauf, dass unsere Gesellschaft bereit dazu ist, auch tiefergehende Einschnitte mitzutragen, um den notwendigen Beitrag zum Klimaschutz zu ermöglichen. Begreifen Sie das Urteil des Bundesverfassungsgerichts als Chance, Grundlegendes zu verändern und auf den Weg zu bringen. Denn je länger wir warten, umso unwirtschaftlicher und schmerzhafter wird es. Nutzen Sie die Steuerungsmöglichkeiten des Klimaschutzgesetzes und schaffen Sie Tatsachen – ohne Angst vor parteipolitischen Auswirkungen und mit Weitblick über Legislaturperioden hinaus! Und auch wenn Ihnen manche Wirtschaftslobbys anderes vermitteln wollen: Wir können das!

Dies ist keine Floskel, sondern genau das, was wir als Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) seit vielen Jahren erleben. Der Markt ist bereit. Das Know-how ist vorhanden. Auch wenn die Klimaziele für den Gebäudesektor verfehlt wurden: Es gibt zahlreiche Beispiele von klimapositiven Gebäuden, die heute zeigen, wie es funktionieren kann. Von denen man lernen kann. Ein Potenzial, das der Sektor anderen vielleicht sogar voraushat. Das aber auch genutzt werden muss – motivierend gestärkt durch ein dazu passendes Klimaschutzgesetz.

Und gehen Sie noch weiter, wenn Sie an den Baubereich denken. Bleiben Sie nicht beim Heizen, Kühlen und Beleuchten gedanklich stehen, sondern setzen Sie klare, verlässliche und ambitionierte Vorgaben für Baustoffe als Teil des Industriesektors. Damit die Unternehmen, die heute schon Klimaschutz Realität werden lassen, keine Wettbewerbsnachteile mehr haben, sondern für ihre Vorbildfunktion belohnt werden.

Deutschland hatte einmal diese Vorbildrolle in Sachen Klimaschutz. Heute werden wir als DGNB regelmäßig gefragt, was wir von den skandinavischen Ländern oder den Niederlanden lernen können. Es ist doch sicher auch in Ihrem Interesse, dass wir dieses Bild korrigieren. Pochen Sie bitte nicht darauf, dass der Bund hier eine Vorbildfunktion einnimmt. Denn das ist leider nicht der Fall. Klimapositive Bundesgebäude muss man aktuell mit der Lupe suchen. Für eine Industrienation wie Deutschland kein gutes Zeichen. Schauen Sie bitte auf die Bauschaffenden, die heute schon zeigen, was möglich ist, und lernen Sie von deren Gestaltungswillen.

Also seien Sie ehrlich zu sich selbst: Die im neuen Gesetzesentwurf angepassten Ziele sind bei weitem nicht genug. So sehr es zu begrüßen ist, dass Sie das 2050-Ziel nach vorne verschoben haben, so gering ist seine Wirkung, weil es immer noch viel zu kurz springt. Als noch problematischer sehen wir das angepasste 2030-Ziel an. Dies hat nicht im Ansatz die Steuerungswirkung, die wir bräuchten. Daher nochmal: Seien Sie mutig und ambitioniert! Geben Sie bis 2030 eine Halbierung der Emissionen gegenüber dem heutigen Niveau als Zielwert vor, damit Handlungsmöglichkeiten für die künftigen Generationen erhalten bleiben.

Das Wichtigste ist, dass Sie langfristig möglichst verlässliche Vorgaben machen, an denen sich die Marktteilnehmer orientieren können. Diese Planungssicherheit ist viel bedeutsamer als einige Prozentpunkte nach oben oder unten. Denn Geschäftsprozesse und -modelle lassen sich dann anpassen, wenn klar ist, worauf man sich einlässt und was langfristig die festen regulatorischen Rahmenbedingungen sind. Ein Entlanghangeln von einem Sofortprogramm zum nächsten und ein wiederholtes Korrigieren der Ziele sorgt nur für Unsicherheit, Investitionshemmnis und Innovationsstau. Also genau das, was wir im Sinne des Klimaschutzes und der Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland am wenigsten brauchen.

Amandus Samsøe Sattler, DGNB-Präsident | Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand DGNB | Johannes Kreißig, Geschäftsführender Vorstand DGNB

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