02.09.2024 | Verband
GD Holz: EUDR-Verschiebung gefordert
Der Gesamtverband Deutscher Holzhandel (GD Holz) fordert die EU-Kommission erneut dazu auf, den Anwendungszeitpunkt der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) zu verschieben. Hintergrund ist, dass die EU-Kommission mit dringend benötigten Hilfestellungen in Verzug sei.
Es wurde bisher weder das EUDR-FAQ entgegen eigener Aussage veröffentlicht – obgleich bereits im April für Mai angekündigt – noch wurde der avisierte Leitfaden zur neuen Verordnung bereitgestellt, heißt es hierzu in einer Pressemitteilung des GD Holz. Außerdem sei weiterhin unklar, ob die EU-Kommission das dreistufige Länder-Benchmarkingsystem rechtzeitig zum Jahresende fertigstellen wird. Dieses könnte mit der Einstufung von Lieferländern in die Kategorie »niedriges Risiko« erhebliche Vereinfachungen mit sich bringen. Dass zunächst alle Länder mit »normalem Risko« bewertet werden, führe zu bürokratischem Mehraufwand, urteilt Nils Olaf Petersen, Generalsekretär des europäischen Holzhandelsverbands ETTF.
Nicht nur aus dem europäischen Holzhandel wird eine Verschiebung gefordert, auch andere Branchen und Lieferländer sprechen sich dafür aus. So haben sich jüngst die Landwirtschaftsminister sechs südamerikanischer Länder (Argentinien, Brasilien, Chile, Uruguay, Paraguay und Bolivien) in einem Schreiben an Kommissar Maroš Šefčovič, den Vizepräsidenten der Europäischen Kommission, gewandt.
Am 22. August zu dem Thema befragt, beschränkte sich der Sprecher der EU-Kommission auf die Aussage, dass die Kommission alles in ihrer Macht Stehende tut, um sicherzustellen, dass alles rechtzeitig fertig wird. Ab 30. Dezember sollen die neuen Bestimmungen bereits angewandt werden.