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18.07.2025 | Verbände / Institute / Organisationen

ZDB: Baubranche stagniert trotz hohem Wohnraumbedarf

Die aktuellen Zahlen zu den Baugenehmigungen im Mai 2025 sind besorgniserregend: Mit rund 16 800 genehmigten Wohnungen wurde das ohnehin niedrige Niveau der Vormonate nochmals unterschritten, was einem Rückgang von über fünf Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht. Auch die bis Mai insgesamt genehmigten rund 90 700 Wohnungen signalisieren keinen Wendepunkt in der Bautätigkeit.
Die schleppende Bautätigkeit steht im krassen Kontrast zur hohen Nachfrage nach Wohnraum, da viele Bauherren, insbesondere private, aufgrund unsicherer Baukosten, Zinsen und Förderbedingungen zögern. Projekte werden aufgeschoben oder ganz aufgegeben.
Appell an die Politik
Um die Neubautätigkeit wieder anzukurbeln, fordert der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) ein neues »EH 55-Plus«-Programm. Dieses Programm soll den Effizienzhausstandard 55 mit einer 100-prozentig regenerativen Heizung (z.B. Wärmepumpe, Pelletheizung, Fernwärmeanschluss) kombinieren, um eine breitere Schicht an »Häuslebauern« anzusprechen. Dies sei entscheidend, da rund 70 Prozent aller Neubauten von privaten Bauherren beauftragt werden. Das Programm darf sich nicht nur auf bereits genehmigte Vorhaben beschränken, sondern muss auch für neue Projekte offenstehen. Dafür brauche es jetzt eine klare Entscheidung und die notwendigen Mittel. Angesichts eines Bundeshaushalts von über 500 Milliarden Euro und eines Sondervermögens in gleicher Größenordnung sei ein solches Förderprogramm möglich und notwendig. Andernfalls drohen weiter sinkende Fertigstellungszahlen mit dramatischen politischen und sozialen Folgen. Es sei höchste Zeit, den Menschen wieder den Weg ins Wohneigentum zu ebnen.

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