Branchen-News

18.06.2025 | Allgemein

IFH: Markt für Farben, Lacke und Tapeten verliert an Dynamik

Der deutsche Markt für Farben, Lacke und entsprechendes Zubehör verzeichnete im Jahr 2024 ein Umsatzvolumen von knapp 4,4 Milliarden Euro zu Endverbraucherpreisen. Dies entspricht einem nominalen Minus von 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, womit sich der Negativtrend der letzten Jahre fortsetzt. Nach den coronabedingten Sondereffekten in den Jahren 2020 und 2021 ist der Markt für Tapeten, Anstrichmittel und Malerbedarf (wie Pinsel, Farbrollen, Tapeziertische, Malervlies) wieder auf…

Der deutsche Markt für Farben, Lacke und entsprechendes Zubehör verzeichnete im Jahr 2024 ein Umsatzvolumen von knapp 4,4 Milliarden Euro zu Endverbraucherpreisen. Dies entspricht einem nominalen Minus von 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, womit sich der Negativtrend der letzten Jahre fortsetzt. Nach den coronabedingten Sondereffekten in den Jahren 2020 und 2021 ist der Markt für Tapeten, Anstrichmittel und Malerbedarf (wie Pinsel, Farbrollen, Tapeziertische, Malervlies) wieder auf seinen ursprünglichen Kurs zurückgekehrt, der überwiegend von stagnierenden bis leicht rückläufigen Tendenzen gekennzeichnet ist. Ohne Berücksichtigung der Ausnahmejahre 2020 und 2021 ergibt sich für den Markt seit 2015 eine durchschnittliche Wachstumsrate von –0,4 Prozent. Während Farben, Lacke und Malerbedarf 2024 etwa auf dem Umsatzniveau von 2015 liegen, verzeichnen insbesondere Tapeten sowie Verdünnungen deutliche Rückgänge.

Gründe für den Negativtrend sind vielfältig
Christian Lerch, Senior Consultant am IFH KÖLN, erklärt: »Der Negativtrend im Markt lässt sich auf verschiedene Ursachen zurückführen. So wirken sich unter anderem für Farben und Tapeten sowohl verlängerte Renovierungsintervalle als auch Produkte mit höherer Haltbarkeit negativ auf die Absatzentwicklung aus. Zudem entsteht weniger Bedarf durch größere Fensterflächen und offene oder kombinierte Wohnräume, die die streich- und tapezierbare Wandfläche pro Raum verringern. Bei Farben kommt außerdem eine höhere Effizienz hinzu – also größere Flächenleistung bei gleicher Produktmenge –, was die Nachfrage zusätzlich reduziert.«

Verschiebung der Distributionskanäle
Im Gegensatz zu anderen DIY-Sortimenten, wie Bauelementen oder Haustechnik, in denen das Handwerk bis zu 90 Prozent Marktanteil hält, spielt es im Segment Farben, Lacke und Tapeten mit einem Umsatzanteil von nur 31 Prozent eine deutlich geringere Rolle. Stattdessen dominiert der Einzelhandel die Distribution an Endverbraucher. Vor allem Baumärkte konnten ihre Position in den vergangenen Jahren weiter stärken. Auch spezialisierte Fachmärkte gewinnen an Relevanz, während das Malerhandwerk Marktanteile verliert. Dieser Wandel wird durch die schwächelnde Baukonjunktur und verstärkte DIY-Aktivitäten privater Haushalte begünstigt.
Diese und weitere detaillierte Daten rund um die Entwicklungen im Markt liefert der neue »Branchenbericht Farben, Lacke, Tapeten«, Jahrgang 2025, des IFH KÖLN. Die Studie beleuchtet die Veränderungen der vergangenen Jahre im Gesamtmarkt und liefert unter anderem folgende Daten:

■ Gesamtmarktvolumen im Überblick 2015 bis 2024
■ Entwicklung der Teilmärkte
■ Analyse der Distributionskanäle
■ Marktprognose 2025 bis 2029

Die komplette Studie kann im IFH-Shop heruntergeladen werden.
 

21.04.2025 | Allgemein

Destatis: Wohnungsbaugenehmigungen wieder rückläufig

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, wurde in Deutschland im Februar 2025 der Bau von 17.900 Wohnungen genehmigt, das entspricht 2,3 Prozent oder 400 Baugenehmigungen weniger als im Vorjahr. Damit ging die Zahl der Baugenehmigungen im Vorjahresvergleich nach zwei Monaten des Anstiegs wieder zurück. Im Zeitraum von Januar bis Februar 2025 wurden 35.900 Wohnungen genehmigt.…

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, wurde in Deutschland im Februar 2025 der Bau von 17.900 Wohnungen genehmigt, das entspricht 2,3 Prozent oder 400 Baugenehmigungen weniger als im Vorjahr. Damit ging die Zahl der Baugenehmigungen im Vorjahresvergleich nach zwei Monaten des Anstiegs wieder zurück. Im Zeitraum von Januar bis Februar 2025 wurden 35.900 Wohnungen genehmigt. Das waren 2,1 Prozent oder 700 mehr als im Vorjahreszeitraum. In diesen Ergebnissen sind sowohl Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Wohn- und Nichtwohngebäuden als auch für neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden enthalten.
In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden im Februar 2025 insgesamt 14.200 Wohnungen genehmigt. Das waren 3,8 Prozent oder 600 Wohnungen weniger als im Vorjahresmonat. Von Januar bis Februar 2025 wurden 29.800 Neubauwohnungen genehmigt und damit 2,2 Prozent oder 600 mehr als im Vorjahreszeitraum. Dabei stieg die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser um 12,4 Prozent (+800) auf 6800. Bei den Zweifamilienhäusern sank die Zahl genehmigter Wohnungen dagegen um 14,5 Prozent (-300) auf 1900. Bei der zahlenmäßig stärksten Gebäudeart, den Mehrfamilienhäusern, verringerte sich die Zahl der genehmigten Wohnungen um 1,3 Prozent (-200) auf 18.500.

19.02.2025 | Allgemein

Destatis: 16,8 Prozent weniger Baugenehmigungen für Wohnungen im Jahr 2024

Im Jahr 2024 wurde in Deutschland der Bau von 215.900 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen mitteilt, waren das 16,8 Prozent oder 43.700 Wohnungen weniger als im Vorjahr. Damit sank die Zahl der Baugenehmigungen bereits im dritten Jahr in Folge. Weniger neue Wohnungen waren zuletzt im Jahr 2010 (187.600 Wohnungen) genehmigt worden. In den Zahlen sind die Baugenehmigungen für Wohnungen sowohl in neuen als auch in bestehenden Gebäuden…

Im Jahr 2024 wurde in Deutschland der Bau von 215.900 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen mitteilt, waren das 16,8 Prozent oder 43.700 Wohnungen weniger als im Vorjahr. Damit sank die Zahl der Baugenehmigungen bereits im dritten Jahr in Folge. Weniger neue Wohnungen waren zuletzt im Jahr 2010 (187.600 Wohnungen) genehmigt worden. In den Zahlen sind die Baugenehmigungen für Wohnungen sowohl in neuen als auch in bestehenden Gebäuden enthalten.

Nach dem Einbruch der Zahl der Baugenehmigungen im Jahr 2023 um insgesamt 26,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr verlangsamte sich der Rückgang im Jahresverlauf 2024 etwas: Waren im 1. Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr 21,1 Prozent weniger (-28.500 auf 106.700) Wohnungen genehmigt worden, so waren es im 2. Halbjahr 2024 gegenüber dem Vorjahreshalbjahr 12,5 Prozent weniger (-15.600 auf 109.300) Wohnungen.

Fast ein Fünftel weniger Baugenehmigungen im Neubau
Im Jahr 2024 wurden 172.100 Neubauwohnungen genehmigt. Das waren 19,4 Prozent oder 41.500 Neubauwohnungen weniger als im Vorjahr. Rund 93 Prozent der Genehmigungen für Neubauwohnungen entfielen in Deutschland 2024 auf Unternehmen und Privatpersonen. Entsprechend prägen diese beiden Gruppen die Gesamtentwicklung. Im Jahr 2024 entfielen auf Unternehmen 92.300 Baugenehmigungen für Wohnungen und damit 21,6 Prozent oder 25.400 weniger als im Vorjahr. Auf Privatpersonen entfielen 68.400 Baugenehmigungen, das waren 15,6 Prozent oder 12.700 weniger als im Jahr zuvor. Die Zahl der Baugenehmigungen, die auf Bauanträge der öffentlichen Hand zurückgehen, sank um 19,8 Prozent oder 2.200 auf 8.800.

Starke Rückgänge bei Ein- und Mehrfamilienhäusern
Nach Gebäudearten betrachtet ging im Neubau im Jahr 2024 die Zahl der Baugenehmigungen bei Einfamilienhäusern (-20,3 Prozent oder -9.600 auf 37.900) deutlich stärker zurück als bei Zweifamilienhäusern (-11,3 Prozent oder -1.600 auf 12.700 Wohnungen). Diese beiden Gebäudearten werden im Allgemeinen von Privatpersonen errichtet und machen rund ein Drittel (29,4 Prozent) der im Jahr 2024 genehmigten Neubauwohnungen in Deutschland aus. Im Jahresverlauf 2024 hat sich die Zahl der Baugenehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser auf niedrigem Niveau stabilisiert. Im Januar 2024 wurde mit 3.900 Genehmigungen der bisher niedrigste Monatswert seit dem Beginn der Zeitreihe 1995 gemessen. Seitdem schwankt die Zahl der Baugenehmigungen eng um einen durchschnittlichen Monatswert von circa 4.200.
Rund zwei Drittel (66,4 Prozent) der im Jahr 2024 genehmigten Neubauwohnungen in Deutschland entstehen in Mehrfamilienhäusern. Hier lag die Zahl der Baugenehmigungen 2024 gegenüber 2023 um 19,7 Prozent niedriger (-28.000 auf 114.200 Wohnungen).

Weniger neue Bauvorhaben auch bei Nichtwohngebäuden
Auch die neuen Bauvorhaben bei Nichtwohngebäuden lagen im Jahr 2024 niedriger als 2023. Nichtwohngebäude sind zum Beispiel Fabrikgebäude und Lagerhallen, Büro- und Verwaltungsgebäude oder landwirtschaftliche Betriebsgebäude. Der zentrale Indikator zur Messung der Bauaktivität ist hier der umbaute Raum. Bei den genehmigten Nichtwohngebäuden verringerte sich dieser 2024 gegenüber 2023 um 2,9 Prozent auf 193,0 Millionen Kubikmeter. Das war der niedrigste Wert seit 2014 (186,8 Millionen Kubikmeter).
Dabei lag der umbaute Raum bei Handelsgebäuden im Jahr 2024 gegenüber dem Vorjahr 17,5 Prozent niedriger. Bei Büro- und Verwaltungsgebäuden betrug der Rückgang 13,5 Prozent und bei Fabrik- und Werkstattgebäuden 7,7 Prozent. Demgegenüber stieg der umbaute Raum bei Warenlagergebäuden um 3,4 Prozent.

43 Prozent weniger umbauter Raum bei Büro- und Verwaltungsgebäuden seit 2021
Der erneute Rückgang des umbauten Raums im Jahr 2024 bei den Büro- und Verwaltungsgebäuden um 13,5 Prozent führte zu einem Neubauvolumen von 15,6 Millionen Kubikmetern. Im Zeitraum von 2010 bis 2021 war der umbaute Raum bei dieser Gebäudeart von 10,8 Millionen auf 27,3 Millionen Kubikmeter stark gestiegen. Im Jahr 2022 kam es dann zu einem Einbruch auf 22,8 Millionen Kubikmeter, der sich 2023 und 2024 fortsetzte. Der Rückgang um 43,0 Prozent zwischen Anfang 2021 und Ende 2024 dürfte unter anderem auf einen verminderten Bedarf an neuen Büro- und Verwaltungsgebäuden aufgrund des verstärkten Arbeitens im Homeoffice seit der Corona-Pandemie zurückzuführen sein, teilt Destatis mit.