Lexikon

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Lack

Lack ist ein Oberbegriff für die Vielfalt der auf organischen Bindemitteln basierenden Beschichtungsstoffe, der historisch gewachsen ist und nicht immer eine logische Abgrenzung zu anderen Beschichtungsstoffen und…

Lack ist ein Oberbegriff für die Vielfalt der auf organischen Bindemitteln basierenden Beschichtungsstoffe, der historisch gewachsen ist und nicht immer eine logische Abgrenzung zu anderen Beschichtungsstoffen und Beschichtungen zulässt (vgl. Beiblatt 1 der DIN EN 971-1). Je nach Art der organischen Bindemittel können Lacke Lösemittel und/oder Wasser enthalten (welches dann als Lösemittel fungiert) oder frei von Lösemitteln sein. Weitere Bestandteile sind Pigmente, Füllstoffe und gegebenenfalls andere Zusätze (zum Beispiel Additive). Aufgrund der unterschiedlichen Rezeptierungen ergeben sich transparente oder farbige Beschichtungsstoffe mit unterschiedlichen Eigenschaften für verschiedenste Anforderungen und Anwendungsgebiete (chemische Beständigkeit, Kratzfestigkeit, Abriebfestigkeit, Glanzgrad, Härte, Lichtechtheit, Wetterbeständigkeit u. a.). Lacke werden unterschiedlich bezeichnet: nach dem Bindemittel (zum Beispiel Alkydharzlack), nach dem Lösemittel (zum Beispiel Wasserlack), nach der Beschaffenheit (zum Beispiel Pulverlack), nach der Filmbildung (zum Beispiel Zweikomponenten-Reaktionslack), nach dem Glanzgrad (zum Beispiel Hochglanzlack), nach der Optik (zum Beispiel Effektlack), nach der Anwendung (zum Beispiel Vorlack), nach dem Verwendungszweck (zum Beispiel Holzlack), nach der Art des zu beschichtenden Objekts (zum Beispiel Bootslack).

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Lackfarbe

Nach DIN 55 945 handelt es sich bei Lackfarben um pigmentierte Lacke (im Gegensatz zu Klarlacken, welche keine Pigmente enthalten und oft als Lacke bezeichnet werden).

Nach DIN 55 945 handelt es sich bei Lackfarben um pigmentierte Lacke (im Gegensatz zu Klarlacken, welche keine Pigmente enthalten und oft als Lacke bezeichnet werden).

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Lackierung

Aus Lacken werden durch manuelle Applikation (zum Beispiel Pinsel, Lackierwalze) oder Spritzapplikation (Hochdruck-, Niederdruck-, Airless-Spritzgeräte) Beschichtungen hergestellt, die als Lackierung bezeichnet werden.…

Aus Lacken werden durch manuelle Applikation (zum Beispiel Pinsel, Lackierwalze) oder Spritzapplikation (Hochdruck-, Niederdruck-, Airless-Spritzgeräte) Beschichtungen hergestellt, die als Lackierung bezeichnet werden. Mit solchen Lackierungen werden Oberflächen aus Holz, Metall, Kunststoff und mineralischen Untergründen beschichtet, um einen (dekorativen) Schutzüberzug gegenüber mechanischen Beanspruchungen und/oder Witterungseinflüssen u. a. zu erhalten.

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Lagerhölzer

Unter Lagerhölzern versteht man Hölzer, die auf dem Rohboden als Unterkonstruktion für Holzfußbodenbeläge ausgelegt werden. Dielen und/oder lange Parkettstäbe können direkt mit den Lagerhölzern verschraubt werden, für…

Unter Lagerhölzern versteht man Hölzer, die auf dem Rohboden als Unterkonstruktion für Holzfußbodenbeläge ausgelegt werden. Dielen und/oder lange Parkettstäbe können direkt mit den Lagerhölzern verschraubt werden, für verklebtes Parkett muss ein Blindboden aus plattenförmigen Holzwerkstoffen auf die Lagerhölzer aufgebaut werden. In welchem Abstand die Hölzer verlegt werden, hängt von der zu erwartenden ständigen und veränderlichen Last durch Nutzung ab. Dies bedeutet, je höher die zu erwartende Last ist, umso geringer dürfen die Abstände zwischen den Lagerhölzern sein. Die Lagerhölzer dürfen beim Einbau einen Feuchtgehalt von 15 Prozent nicht übersteigen, da Parkett oder Holzfußböden feuchteempfindlich sind. Diese Art der Konstruktion muss hinterlüftet werden und je nach Untergrund eventuell mit einer Dampfsperre vor Feuchtigkeit geschützt werden.

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Lamellenparkett

Lamellenparkett wird auch als Hochkantlamellen- bzw. Industrieparkett bezeichnet. Ein sogenanntes Lamellenparkett ist ein massives, widerstandsfähiges Parkett, das entweder mit Hochkant- oder Breitlamellen hergestellt…

Lamellenparkett wird auch als Hochkantlamellen- bzw. Industrieparkett bezeichnet. Ein sogenanntes Lamellenparkett ist ein massives, widerstandsfähiges Parkett, das entweder mit Hochkant- oder Breitlamellen hergestellt wird. Eine weitere Alternative besteht in der Verwendung von Modulklotz-Verlege-Einheiten. Beim Einbau werden diese Parketthölzer direkt nebeneinander als Verlege-Einheit vollflächig mit dem Untergrund verklebt. Vor dem Einbau sollte auf Schutzmaßnahmen gegen aufsteigende Feuchtigkeit aus dem Untergrund geachtet werden. Normative Vorgaben für diese Parketthölzer finden sich in der DIN EN 14 761 »Holzfußböden – Massivholzparkett – Hochkantlamelle, Breitlamelle und Modulklotz«.

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Lamellierte Hölzer

Aus verschiedenen Gründen haben die nach den normativen Anforderungen für Tischlerarbeiten (DIN 68 360 »Holz für Tischlerarbeiten«) zulässigen Holzarten für den Fensterbau nicht immer den ästhetischen Ansprüchen von…

Aus verschiedenen Gründen haben die nach den normativen Anforderungen für Tischlerarbeiten (DIN 68 360 »Holz für Tischlerarbeiten«) zulässigen Holzarten für den Fensterbau nicht immer den ästhetischen Ansprüchen von Architekten und Bauherrn entsprochen. Vor allem auch wegen der nicht immer zu vermeidenden Ästigkeit des Holzes und der bei lasierender anstrichtechnischer Behandlung dann sichtbaren Aststellen ist mehr und mehr das astfreie Holz gefragt. Daher ist vermehrt zu beobachten, dass laminierte Holzfensterprofile verwendet werden. Unter Laminierung wird dabei die Verleimung von Brettlamellen zu einem für Fensterprofile geeigneten Querschnitt verstanden. Dabei erfolgt die breitseitige Verleimung faserparallel, wobei 3 bis 5 Holzteile miteinander verbunden werden und die optisch ansprechendste Oberfläche bei der Lamellierung außen liegt (DIN 68 121 »Holzprofile für Fenster und Fenstertüren«).

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Laminatböden

Laminatböden bestehen als aus einer Trägerplatte aus Holzfasewerkstoff (MDF = mittlere Dichte oder HDF = hohe Dichte), einer Dokorschicht (Dekorpapier) mit transparenter Nutzschicht (Overlay) oder direkt auf die Platte…

Laminatböden bestehen als aus einer Trägerplatte aus Holzfasewerkstoff (MDF = mittlere Dichte oder HDF = hohe Dichte), einer Dokorschicht (Dekorpapier) mit transparenter Nutzschicht (Overlay) oder direkt auf die Platte gedrucktem Dekor mit einer gehärteten Lacknutzschicht. Das Dekor besteht häufig aus Holz- oder Steinnachbildungen und wird auf riesigen Triefdruckanlagen auf spezielles Dokorpapier gedruckt. Alternativ werden auch Dekore, die von Künstlern entworfen sind, auf kleineren Digitaldruckmaschinen gedruckt und damit kleinere Produktions-Losgrößen ermöglicht. Der Gegenzug wirkt Verformungen der Trägerplatte entgegen und besteht entweder aus Furnier, einem Laminat oder speziell getränkten Papieren. Man unterscheidet das Hochdrucklaminat (HPL high pressure laminates) nach DIN EN 438 »Dekorative Hochdruck- Schichtpressstoffplatten (HPL) – Platten auf Basis härtbarer Harze (Schichtpressstoffe)« vom kontinuierlich gepressten Laminat (CPL: continuous pressure laminates). Weiterhin werden Laminatböden mit Deckschichten aus elektronenstrahlgepresstem Laminat (EPL: electron beam pressure laminates) hergestellt, wobei auf das Laminat durch Elektronenstrahlen eine zusätzliche Acrylschicht appliziert wird. In der Fußbodentechnik werden Laminatböden nach VOB, Teil C, ATV DIN 18 365 »Bodenbelagarbeiten«, Abschnitt 2 »Stoffe, Bauteile«, Punkt 2.7, auch der Gruppe von Oberböden als Schichtstoffelemente zugeordnet. Normative Anforderungen sind weiterhin in der DIN EN 13 329 »Laminatböden – Elemente mit einer Deckschicht auf Basis aminoplastischer, wärmehärtbarer Harze – Spezifikationen, Anforderungen und Prüfverfahren« definiert. Dabei werden Laminatböden unterschieden von anderen elementförmigen Oberböden nach DIN EN 14 085 »Elastische Bodenbeläge – Spezifikation für Fußbodenpaneele für lose Verlegung«. Laminatböden nach DIN EN 13 329 bestehen als Fußbodenbelag mit einer Deckschicht aus einer oder mehreren dünnen Lagen eines faserhaltigen Materials, imprägniert mit Melaminharz, und sind daher abzugrenzen von Laminatböden nach DIN EN 15 468 »Laminatböden – Direktbedruckte Elemente mit Kunstharz-Deckschicht – Spezifikationen, Anforderungen und Prüfverfahren«. Dabei handelt es sich um solche Laminatböden, bei denen eine oder mehrere Lackschichten auf einer Trägerplatte aus Holzwerkstoff appliziert worden sind. Das Dekor wird dabei im Tiefdruckverfahren aufgebracht und von einem Decklack geschützt.

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Längenänderung

Unter thermischen und hygrischen Einwirkungen können Baustoffe ihre Dimension ändern. Das bedeutet, dass Baustoffe in Abhängigkeit der Temperatur einer Längenänderung unterliegen. Dabei kann hohe Temperatur zum Ausdehnen…

Unter thermischen und hygrischen Einwirkungen können Baustoffe ihre Dimension ändern. Das bedeutet, dass Baustoffe in Abhängigkeit der Temperatur einer Längenänderung unterliegen. Dabei kann hohe Temperatur zum Ausdehnen (positive Längenänderung wie zum Beispiel Expansion) oder niedrige Temperatur zum Zusammenziehen (negative Längenänderung wie zum Beispiel Kontraktion) von Baustoffen führen. Der Längenänderungskoeffizient wird in der Praxis oft mit Längenmaßeinheiten gekoppelt und ist für jeden Baustoff bzw. für jedes Material spezifisch. Konkret beschreibt der thermische Längenänderungskoeffizient die Längenänderung eines Stoffes in [m] in Abhängigkeit einer Temperaturänderung von 1 K. (Der Nullpunkt der Kelvinskala liegt am absoluten Nullpunkt bei –273,15 Grad Celsius.) Auch durch Aufnahme von Feuchte (Betauung, Wasserdampf u. a.) können Baustoffe im Volumen zunehmen (Quellen) oder durch Wärmeeinwirkung und Trocknung den Feuchtegehalt verringern (Schwinden).

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Lasur

Nach DIN 55 945 wird ein Beschichtungsstoff, der auf Holz oder mineralischen Untergründen einen transparenten Schutzüberzug ergibt, als Lasur bezeichnet. Charakteristisch für eine Lasur ist, dass das typische…

Nach DIN 55 945 wird ein Beschichtungsstoff, der auf Holz oder mineralischen Untergründen einen transparenten Schutzüberzug ergibt, als Lasur bezeichnet. Charakteristisch für eine Lasur ist, dass das typische Erscheinungsbild des Untergrundes erhalten bleibt, da eben keine deckende Beschichtung resultiert (Durchscheinen). Dabei wird zwischen Imprägnierlasuren mit niedrigem nichtflüchtigen Anteil ( Dünnschichtlasuren) und Lacklasuren für Beschichtungen mit höherer Schichtdicke ( Dickschichtlasuren) unterschieden.

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LAU-Anlagen

LAU-Anlagen sind Anlagen zum Lagern, Abfüllen und Umschlagen von wassergefährdenden Stoffen. Diese Anlagen sind laut § 19 Wasserhaushaltsgesetz (WHG) vorgeschrieben und finden ihren Einsatz beispielsweise in der…

LAU-Anlagen sind Anlagen zum Lagern, Abfüllen und Umschlagen von wassergefährdenden Stoffen. Diese Anlagen sind laut § 19 Wasserhaushaltsgesetz (WHG) vorgeschrieben und finden ihren Einsatz beispielsweise in der Chemieproduktion, Entgiftungsanlagen und Holzimprägnierungsanlagen. Je nach Landesbauordnung und Länderrecht werden Vorgaben für Gewerbe oder Industrie für die Betreiber von baulichen Anlagen gemacht, die beim Umgang mit wassergefährdenden Flüssigkeiten zu beachten sind. Ansprechpartner für Genehmigungen solcher Anlagen sind neben der Gewerbeaufsicht die (Untere) Wasserbehörde.

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LEED-Zertifikat

Das amerikanische LEED-Zertifikat ist ein international anerkanntes Zertifizierungssystem und steht mit seiner Abkürzung für »Leadership in Energy and Environmental Design« und klassifiziert Gebäude gemäß ihrer…

Das amerikanische LEED-Zertifikat ist ein international anerkanntes Zertifizierungssystem und steht mit seiner Abkürzung für »Leadership in Energy and Environmental Design« und klassifiziert Gebäude gemäß ihrer Nachhaltigkeit. Die Bewertung nach LEED-Kriterien bezieht sich auf alle Phasen des Lebenszyklus von Gebäuden und kann auf nahezu alle Arten von Immobilien angewendet werden. Das LEED-Zertifikat wurde 1998 nach Vorbild des britischen BREEAM-Zertifikat entwickelt und kann als Basis-Zertifikat sowie in den Stufen Silber, Gold und Platin erworben werden. Für die Einführung und stetige Weiterentwicklung des Systems sind der United States Green Building Council (USGBC) mit Hauptsitz in Washington bzw. der Canada Green Building Council (CaGBC) mit Hauptsitz in Ottawa verantwortlich. In Deutschland ist seit 2012 der German Green Building Association e.V. (GGBA) offizieller Partner des U.S. Green Building Council (USGBC) und damit auf nationaler Ebene der zuständige Ansprechpartner für die komplette DACH-Region. Bei der Zertifizierung werden Gebäude nach einem umfangreichen Bewertungssystem durch Punktevergabe für einzelne Kriterien bewertet. Die Summe der erreichten Punkte entscheidet, wie das Bauwerk bei der Zertifizierung eingestuft wird. Das System ermöglicht eine objektive Bewertung der Nachhaltigkeitskriterien auf wissenschaftlicher Basis. Dafür werden folgende Kriterien beurteilt:
• Nachhaltiger Grund und Boden
• Wassereffizienz
• Energie und Atmosphäre
• Materialien und Ressourcen
• Innenraumqualität
• Innovation und Designprozess

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Leichtbeton

Zum Ausgleich von größeren Maßtoleranzen oder Unebenheiten des tragenden Untergrundes (Rohbetondecke) wird häufig ein Beton geringer Rohdichte verwendet, der im Verbund aufgebracht wird.

Zum Ausgleich von größeren Maßtoleranzen oder Unebenheiten des tragenden Untergrundes (Rohbetondecke) wird häufig ein Beton geringer Rohdichte verwendet, der im Verbund aufgebracht wird.

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Leichtestrich

Als Leichtestrich wird ein Estrich mit einer spezifischen Trockenrohdichte von 1400 kg/m3 nach 28 Tagen bezeichnet. Solche Leichtestriche dienen als Ausgleichsschicht bei Unebenheiten, zum Verfüllen von Installationen in…

Als Leichtestrich wird ein Estrich mit einer spezifischen Trockenrohdichte von 1400 kg/m3 nach 28 Tagen bezeichnet. Solche Leichtestriche dienen als Ausgleichsschicht bei Unebenheiten, zum Verfüllen von Installationen in der Fußbodenebene oder in Bereichen, die nicht stark belastet werden dürfen. Als Zuschläge kommen Materialien mit großem Volumen bei geringem Gewicht zum Einsatz, wie beispielsweise Blähschiefer oder Styropor.

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Leim

Leim wird als Klebstoff bezeichnet und verwendet (zum Beispiel zur Verleimung von Laminatfußböden). Dieser besteht aus tierischen, pflanzlichen oder synthetischen Grundstoffen und Wasser als Lösemittel (vgl. DIN 16 920).

Leim wird als Klebstoff bezeichnet und verwendet (zum Beispiel zur Verleimung von Laminatfußböden). Dieser besteht aus tierischen, pflanzlichen oder synthetischen Grundstoffen und Wasser als Lösemittel (vgl. DIN 16 920).

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Leimbinder

Als Leimbinder werden Holzbauteile aus Brettschichtholz bezeichnet, die aus mehr als zwei mit ihren Brettseiten waagerecht übereinander verleimten, gehobelten Brett- und Bodenlamellen gleicher Breite bestehen. Aus…

Als Leimbinder werden Holzbauteile aus Brettschichtholz bezeichnet, die aus mehr als zwei mit ihren Brettseiten waagerecht übereinander verleimten, gehobelten Brett- und Bodenlamellen gleicher Breite bestehen. Aus solchen Holzbauteilen werden zum Beispiel Objekte wie Stadthallen, Sporthallen, Gewerbe- und Industriebauten gefertigt. Die Dicke der Einzelbretter liegt bei 30 bis 40 mm, wobei Bauteile aus Leimbindern 30 bis 40 m Länge erreichen können. Derartige Hallenkonstruktionen werden nach statischen Gesichtspunkten erstellt, wobei Leimbinder der ständigen direkten Bewitterung ausgesetzt sein können und/oder im Innenklima oder im Freien unter Dach geringen oder mittleren Feuchtigkeitsschwankungen ausgesetzt sind.

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Leimfarbe

Anstrichstoff, der aus Leim als Bindemittel, Pigmenten, Füllstoffen u. a. besteht. Leimfarbenanstriche haften aufgrund der Klebewirkung des Leimes am Untergrund an. Jedoch ist die gute Wasserlöslichkeit des Leims auch…

Anstrichstoff, der aus Leim als Bindemittel, Pigmenten, Füllstoffen u. a. besteht. Leimfarbenanstriche haften aufgrund der Klebewirkung des Leimes am Untergrund an. Jedoch ist die gute Wasserlöslichkeit des Leims auch nach dem Trocknen noch gegeben, so dass keine hochwertigen, abwaschbaren Anstriche daraus resultieren.

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Leinöl

Aus dem Leinsamen (Samen von Flachs) als Rohstoff gewonnenes Öl als natürliche Ausgangsbasis zur Herstellung von Lacken (früher bezeichnet als Öllacke). Dabei reagiert das Leinöl mit dem Sauerstoff der Luft, wodurch das…

Aus dem Leinsamen (Samen von Flachs) als Rohstoff gewonnenes Öl als natürliche Ausgangsbasis zur Herstellung von Lacken (früher bezeichnet als Öllacke). Dabei reagiert das Leinöl mit dem Sauerstoff der Luft, wodurch das flüssige Öl langsam erhärtet und schließlich zu getrockneten Filmen führt. Leinöl lässt sich gut pigmentieren (gute Benetzung der Pigmente), ist verträglich mit verschiedenen anderen Lackrohstoffen, gut löslich in Lösemitteln (zum Beispiel Testbenzin), ist mit Wasser emulgierbar und dabei gut wasserdampfdurchlässig sowie durch gutes Haftvermögen auf vielen Untergründen vielseitig anwendbar. Jedoch sind auf Leinölen basierte Lacke durch relativ lange Trocknungszeiten gekennzeichnet, so dass eine lange Wartezeit bei guten Witterungsbedingungen erforderlich ist, wenn zum Beispiel Fenster lackiert werden sollen. Auch führen hohe Schichtdicken bei solchen Lacken schnell zu Oberflächenstörungen (Runzelbildung). In Räumen mit wenig Licht und/oder abgedeckten Teilflächenbereichen (Fenster- und Türfalze) ist eine schnelle Vergilbung festzustellen.
Einsatz findet es darüber hinaus bei der Herstellung von Linoleum als Bodenbelag.

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Lichtbeständigkeit

Die Globalstrahlung wird unter gleichzeitiger Anwesenheit von Feuchtigkeit als eine wesentliche Ursache für die Alterung von Beschichtungen angesehen. Dabei sind Sonnenstrahlung (UV-Strahlung) und Himmelsstrahlung dazu…

Die Globalstrahlung wird unter gleichzeitiger Anwesenheit von Feuchtigkeit als eine wesentliche Ursache für die Alterung von Beschichtungen angesehen. Dabei sind Sonnenstrahlung (UV-Strahlung) und Himmelsstrahlung dazu geeignet, bei Anstrichen und Beschichtungen zum Beispiel Glanzverlust, Farbveränderungen und/oder Kreidung hervorzurufen, wobei diese Effekte bei Anwesenheit von Feuchtigkeit gegebenenfalls verstärkt werden. (Hinweis: Durch den UV-Anteil des Tageslichts können sich farbige Beschichtungen im Farbton verändern, wenn die darin enthaltenen Pigmente nicht ausreichend lichtbeständig sind. Bestimmte organische Pigmente (gelb, rot) sind besonders empfindlich, so dass sich unter Umständen bei der Verwendung dieser Rohstoffe zum Beispiel in Fassadenbeschichtungen schnell Farbtonveränderungen einstellen können, die besonders dann negativ wirken, wenn dieser Effekt ungleichmäßig eintritt. So führen zum Beispiel Klappläden an historischen Fassaden zu solchen Erscheinungsbildern, da diese Klappläden tagsüber geöffnet bestimmte Teilflächen des Fassadenanstrichs abdecken und so vor Belichtung schützen. Hinter diesen temporären Abdeckungen behält der Fassadenanstrich länger seinen ursprünglichen Farbton, was dann negativ wirkt, wenn die Klappläden demontiert werden. Es empfiehlt sich daher, je nach Verwendungszweck des ausgewählten Beschichtungsstoffs, auf die Lichtbeständigkeit des vorgesehenen Farbtons zu achten und gegebenenfalls hierzu eine Bestätigung vom Hersteller einzuholen.)

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Lichtechtheit

Bestimmte Bindemittel transparenter Lacke oder pigmentierter Beschichtungsstoffe können sich unter Belichtung im Farbton verändern (zum Beispiel vergilben). So ist zum Beispiel weiterhin die UV-Lichtechtheit von Lasuren…

Bestimmte Bindemittel transparenter Lacke oder pigmentierter Beschichtungsstoffe können sich unter Belichtung im Farbton verändern (zum Beispiel vergilben). So ist zum Beispiel weiterhin die UV-Lichtechtheit von Lasuren dafür entscheidend, ob sich der beschichtete Holzuntergrund im Farbton verändert (vergraut).

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Lignin

Lignin ist neben Cellulose und Polyosen mit 20 bis 25 Prozent ein wichtiger Bestandteil von Holz und wird auch als Verholzungsstoff bezeichnet. Lignin besteht aus aromatischen Verbindungen, welche Cellulose und Polyosen…

Lignin ist neben Cellulose und Polyosen mit 20 bis 25 Prozent ein wichtiger Bestandteil von Holz und wird auch als Verholzungsstoff bezeichnet. Lignin besteht aus aromatischen Verbindungen, welche Cellulose und Polyosen umhüllen, und wird deshalb auch als Kittsubstanz bezeichnet, welche dem Holz versteifende Eigenschaften verleiht. Durch energiereiche Strahlung (UV) kann ungeschütztes Holz dem Abbau von Lignin unterliegen und vergrauen.

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Linoleum

Linoleum wurde vom Engländer Frederick Walton in einer Versuchsreihe entwickelt und im Jahr 1860 die Linoleum-Herstellung zum Patent angemeldet. Linoleum ist ein Naturprodukt und wird aus Leinöl, Naturharzen, Sikkativen,…

Linoleum wurde vom Engländer Frederick Walton in einer Versuchsreihe entwickelt und im Jahr 1860 die Linoleum-Herstellung zum Patent angemeldet. Linoleum ist ein Naturprodukt und wird aus Leinöl, Naturharzen, Sikkativen, Korkmehl, Holzmehl, Kreide, Farbstoffen und Jutegewebe hergestellt. Wegen den guten Eigenschaften wie Nachhaltigkeit, Beständigkeit gegen Fette und Öle, schwerer Entflammbarkeit und großer Farbauswahl ist Linoleum ein beliebter Bodenbelag. Linoleum ist relativ empfindlich gegen ständige Feuchte und alkalische Flüssigkeiten. Für Oberböden aus Linoleum ist zu unterscheiden DIN EN 548 »Elastische Bodenbeläge – Spezifikation für Linoleum mit und ohne Muster«, DIN EN 686 »Elastische Bodenbeläge – Spezifikation für Linoleum mit und ohne Muster mit Schaumrücken«, DIN EN 687 »Elastische Bodenbeläge – Spezifikation für Linoleum mit und ohne Muster mit Korkmentrücken« sowie Korklinoleum nach DIN EN 688 »Elastische Bodenbeläge – Spezifikation für Korklinoleum«. Linoleum ist ein elastischer Bodenbelag nach VOB, Teil C, ATV DIN 18 365 »Bodenbelagarbeiten«, Abschnitt 2, Punkt 2.2, und wird als Platten (DIN EN 548) oder Bahnenware geliefert.

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Lösemittel

Lösemittel sind bei Raumtemperatur flüssige und flüchtige Verbindungen, welche dazu geeignet sind, andere (feste) Stoffe zu lösen, ohne dass hierdurch eine chemische Veränderung entsteht. Durch Zugabe von Lösemitteln…

Lösemittel sind bei Raumtemperatur flüssige und flüchtige Verbindungen, welche dazu geeignet sind, andere (feste) Stoffe zu lösen, ohne dass hierdurch eine chemische Veränderung entsteht. Durch Zugabe von Lösemitteln werden bei der Herstellung von Beschichtungsstoffen die Rohstoffe zur Bindemittelherstellung (zum Beispiel Harze) vom festen in den flüssigen Aggregatzustand überführt. Früher sind hierfür zum Beispiel Benzol, Toluol, Xylol, Styrol (auch als Gemische) verwendet worden, wobei heute wegen der krebserregenden Eigenschaften auf solche Aromaten weitgehend verzichtet wird (aromatenfreie Lacke). Statt dieser ringförmigen Aromaten werden heute kettenförmige Kohlenwasserstoffe (Aliphaten wie zum Beispiel Benzin, Terpentinersatz, Ethylen, Paraffine) für die Lackherstellung verwendet. Weiterhin kommen als organische Lösemittel ein- und mehrwertige Alkohole (zum Beispiel Ethanol), Ester (zum Beispiel Butylacetat) und Ketone vor. Neben diesen organischen Lösemitteln kann auch Wasser als anorganisches Lösemittel fungieren (zum Beispiel Acrylharzlack).
Bei der Verarbeitung von Lösemitteln muss beachtet werden, dass diese Stoffe leichtflüchtig sind. Hier muss für eine ausreichende Belüftung gesorgt werden, da hohe Konzentrationen in der Atemluft gesundheitsgefährdend sind. Lösemittelhaltige Abfälle müssen als Sondermüll entsorgt werden.

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Lösemittelarmer Beschichtungsstoff

Lack mit einem auf das Mindestmass reduziertem Gehalt an organischen Lösemitteln, wie zum Beispiel High-Solid- Lacke (hoher Gehalt nichtflüchtiger Bestandteile).

Lack mit einem auf das Mindestmass reduziertem Gehalt an organischen Lösemitteln, wie zum Beispiel High-Solid- Lacke (hoher Gehalt nichtflüchtiger Bestandteile).

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Luftfeuchtigkeit

Als Luftfeuchtigkeit wird der Wasserdampfgehalt der Luft bezeichnet. Man unterscheidet absolute Luftfeuchtigkeit (gemessen in Gramm pro Kubikmeter Luft) und maximale Luftfeuchtigkeit (Sättigungsfeuchte; Menge an…

Als Luftfeuchtigkeit wird der Wasserdampfgehalt der Luft bezeichnet. Man unterscheidet absolute Luftfeuchtigkeit (gemessen in Gramm pro Kubikmeter Luft) und maximale Luftfeuchtigkeit (Sättigungsfeuchte; Menge an Wasserdampf, die im Kubikmeter Luft höchstens enthalten sein kann, ohne dass Tauwasser ausfällt). Als relative Luftfeuchtigkeit (angegeben in Prozent) ist das Verhältnis von absoluter zu maximaler Luftfeuchtigkeit alleine der entscheidende Bewertungsmaßstab für die vorherrschende Luftfeuchtigkeit, wobei folgende Gleichung gilt:

absolute Feuchtigkeit x 100
S
ättigungsfeuchte                       = rel. Luftfeuchtigkeit in %


(Hinweis: Für die Applikation bestimmter Beschichtungsstoffe sind auch die Klimabedingungen von Bedeutung. Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit wird in der Regel die Trocknung von zum Beispiel oxidativ trocknenden Beschichtungsstoffen zum Beispiel ölhaltige Alkydharzlacke) zeitlich verzögert, wobei auch physikalisch trocknende Beschichtungsstoffe (zum Beispiel Dispersionsfarben) das Lösemittel Wasser dann nur über einen längeren Zeitraum abgeben können. Aber auch Tauwasserausfall auf frisch gestrichenen Oberflächen kann das Abbindeverhalten von Beschichtungsstoffen nachteilig beeinflussen (Glanzverlust). Für optimale Ergebnisse sollten die Klimabedingungen und die diesbezüglichen Hinweise des Herstellers zum Zeitpunkt der Beschichtung beachtet werden, um Reklamationen zu vermeiden.

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Luftporenbildner

Luftporenbildner werden in der Herstellung von Betonen als Schutz gegen Frost-Tausalz-Beanspruchung verwendet. Hierbei werden Flüssigkeiten mit wasserlöslichen Bestandteilen aus Harzen oder synthetischen Stoffen der…

Luftporenbildner werden in der Herstellung von Betonen als Schutz gegen Frost-Tausalz-Beanspruchung verwendet. Hierbei werden Flüssigkeiten mit wasserlöslichen Bestandteilen aus Harzen oder synthetischen Stoffen der Betonmischung beigefügt. Im Estrichmörtel führen Luftporenbildner zu einer besseren Verarbeitbarkeit und durch höhere Porigkeit zu einer schnelleren Trocknung, wodurch beschleunigte Estrichsysteme möglich sind. Dies kann aber zu einem weniger dichten Estrichgefüge und damit geringerer Festigkeitsklasse führen.

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Lufttrocknung

Nach DIN 55 945 die Trocknung eines applizierten Beschichtungsstoffs, ohne dass hierfür (externe) Wärmezufuhr erforderlich ist.

Nach DIN 55 945 die Trocknung eines applizierten Beschichtungsstoffs, ohne dass hierfür (externe) Wärmezufuhr erforderlich ist.

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Lunker

Kleinere unregelmäßige Löcher bzw. Fehlstellen in der Oberfläche von Betonbauteilen, die durch den Einschluss von Luftblasen beim Betonieren bzw. Einschalen entstanden sind. Besonders bei Stahlbeton ein unerwünschter…

Kleinere unregelmäßige Löcher bzw. Fehlstellen in der Oberfläche von Betonbauteilen, die durch den Einschluss von Luftblasen beim Betonieren bzw. Einschalen entstanden sind. Besonders bei Stahlbeton ein unerwünschter Zustand, weil durch derartige Lunker die Betonüberdeckung über dem Baustahl reduziert wird. Dadurch steigt die Korrosionsgefahr des Baustahls, weil die Betonrandzone im Laufe der Zeit carbonatisiert, wodurch sich die Alkalität des Betons verringert und der natürliche Korrosionsschutz für den (unbeschichteten) Baustahl nicht mehr gegeben ist.