Lexikon

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RAL-Gütezeichen

Gegründet wurde RAL bereits 1925. Einige Jahre nach dem zweiten Weltkrieg nahm die Organisation nochmals Fahrt auf. Aus dieser Zeit stammen auch die Grundsätze für Gütezeichen, ein Grundpfeiler der heutigen…

Gegründet wurde RAL bereits 1925. Einige Jahre nach dem zweiten Weltkrieg nahm die Organisation nochmals Fahrt auf. Aus dieser Zeit stammen auch die Grundsätze für Gütezeichen, ein Grundpfeiler der heutigen Gütesicherung. Diese Grundsätze für Gütezeichen machen den Unterschied. Damit war der Grundstein für das System der RAL-Gütesicherung gelegt. Dieses strikte System unterscheidet RAL-Gütezeichen nach wie vor von allen anderen Kennzeichnungen. Sie sind Ausweise für Neutralität und Verlässlichkeit. Vom der Rohrbefestigung bis zu standortgefertigten Tanks, vom Familiensofa bis zum Dach fürs Eigenheim: Verbraucher und Betriebe haben heute die Wahl zwischen zahlreichen Produkten und Dienstleistungen. RAL-Gütezeichen geben hier Orientierung. Denn sie signalisieren besonders hohe Qualität und geben Herstellern die Möglichkeit, sich von der Masse abzuheben. Gütezeichen werden durch Gütegemeinschaften, die von RAL anerkannt sind, an Hersteller und Dienstleister verliehen. Diese müssen in einer ersten Prüfung nachweisen, dass sie die jeweiligen Güte- und Prüfbestimmungen erfüllen. Sie sind danach zur stetigen Überwachung der Bestimmungen verpflichtet und müssen sie zudem regelmäßig von einer neutralen Stelle überwachen lassen. Bei RAL-Farben zum Beispiel handelt es sich um eine Reihe von weltweit eingesetzten Farbsystemen und Farbkatalogen. Jeder Farbe ist eine eindeutige Nummer zugeordnet. Auf diese Weise lässt sich beispielsweise die Farbe von Anstrichen und Lacken präzise kommunizieren, ohne dass ein Farbmuster übergeben werden muss

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Randdämmstreifen

Zur Ausbildung der Randfuge bei bestimmten Estrichkonstruktionen wird ein Stellstreifen aus Polyethylen, Mineralwolle oder Polystyrol zwischen dem Estrich und umlaufenden Wandflächen und anderen Bauteilen eingebracht. Je…

Zur Ausbildung der Randfuge bei bestimmten Estrichkonstruktionen wird ein Stellstreifen aus Polyethylen, Mineralwolle oder Polystyrol zwischen dem Estrich und umlaufenden Wandflächen und anderen Bauteilen eingebracht. Je nach Estrichart und Oberboden beträgt die Dicke zwischen 5 und 10 mm. Achtung Fallstrick: In der VOB, Teil C, ATV DIN 18 365 »Bodenbelagarbeiten«, ist unter Abschnitt 3 »Ausführung« im Punkt 3.1.1 vorgegeben, dass der Auftragnehmer nach Abschnitt 4, § 3, VOB, Teil B, Bedenken bei »(…) fehlendem Überstand des Randdämmstreifens (…)« geltend zu machen hat. Der über den Estrichrand auskragende Stellstreifen darf bei textilen und elastischen Oberböden erst nach Ausführung der Spachtelung und bei Beschichtungen nach deren Verarbeitung abgeschnitten werden. Grund hierfür ist, dass keine Behinderung der Längenänderung oder Trittschallübertragung durch Fremdpartikel hervorgerufen werden soll, welche in die Randfuge einlaufen und diese verschließen konnten. Das Abschneiden des überstehenden Randdämmstreifens stellt im Übrigen nach Abschnitt 4 »Nebenleistungen, besondere Leistungen« unter Punkt 4.2.12 eine zu vergütende Werkleistung als besondere Leistung dar.

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Randfuge

Bei schwimmenden Estrichkonstruktionen oder Estrich auf Trennlage wird der Estrich von aufstrebenden Bauwerksteilen wie umlaufenden Wandflächen und Durchdringungen (Pfeiler, Säulen, Heizkörperanschlussrohre u. a.) durch…

Bei schwimmenden Estrichkonstruktionen oder Estrich auf Trennlage wird der Estrich von aufstrebenden Bauwerksteilen wie umlaufenden Wandflächen und Durchdringungen (Pfeiler, Säulen, Heizkörperanschlussrohre u. a.) durch einen Randdämmstreifen entkoppelt. Dadurch entsteht eine allseitige Randfuge, welcher wichtige Funktionen zukommen: Entsprechend dem baustoffspezifischen Längenänderungskoeffizienten kann ein schwimmender Estrich seine Dimensionen in Abhängigkeit der Lufttemperatur und Erwärmung oder Abkühlung ändern. Die Randfuge verhindert auch die Übertragung von Tritt-/Körperschall durch Begehen des Fußbodens in andere Räume.

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Rapport

Die periodische Wiederholung eines Musters nennt man Rapport.

Die periodische Wiederholung eines Musters nennt man Rapport.

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Rapportmuster

Das regelmäßig wiederkehrende Muster bei bahnenförmigen Bodenbelägen, die in bestimmten Abständen aneinander angrenzen, wird als Rapportmuster oder Musterrapport bezeichnet. Dabei kann es produktionsbedingt zu…

Das regelmäßig wiederkehrende Muster bei bahnenförmigen Bodenbelägen, die in bestimmten Abständen aneinander angrenzen, wird als Rapportmuster oder Musterrapport bezeichnet. Dabei kann es produktionsbedingt zu unvermeidlichen Abweichungen der Rapportmuster voneinander kommen, bekannt als Musterverzug. Je nach resultierendem Erscheinungsbild spricht man von Längsverzug, Querbogenverzug oder Schrägverzug. Besonders störend ist die durch unvermeidliche produktionsbedingte Musterverzüge bei kleinformatig gemusterten Bodenbelägen nach dem Nahtschnitt resultierende Reißverschlussoptik. Häufig kommt es bei der Abnahme zum Ärger des Kunden, der Neuverlegung oder Minderung der Vergütung verlangt – jedoch: Auch bei handwerklicher Sorgfalt sind solche Effekte nicht zu vermeiden und daher kein Verlegefehler!

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Räuchern

Neben dem Färben und Beizen ist das Räuchern eine Variante für die farbige Oberflächenbehandlung von Holzfußböden oder Parkett. Insbesondere gerbsäurehaltige Hölzer (Eiche, Robinie) wurden vom Hersteller durch…

Neben dem Färben und Beizen ist das Räuchern eine Variante für die farbige Oberflächenbehandlung von Holzfußböden oder Parkett. Insbesondere gerbsäurehaltige Hölzer (Eiche, Robinie) wurden vom Hersteller durch gasförmigen Ammoniak an der Oberfläche und bis zu 6 mm tief dunkel gefärbt. Die Technologie ist heute umstritten. Je nach Zeitdauer des Räucherns und Lagerung können diese Gase auch nach der Verlegung der Holzböden noch in die Raumluft gelangen. Für Räuchereiche ist daher herstellerseitig der Nachweis zu erbringen, dass die Kriterien für das AgBB-Schema von diesem Bauprodukt erfüllt werden.

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Rauheit

Die Beschaffenheit einer Oberfläche ist entweder dicht geschlossen, porig, offenporig oder durch Struktur gekennzeichnet. Diese Merkmale können für Nutzböden und Bodenbeläge wie Beschichtungen gleichermaßen kennzeichnend…

Die Beschaffenheit einer Oberfläche ist entweder dicht geschlossen, porig, offenporig oder durch Struktur gekennzeichnet. Diese Merkmale können für Nutzböden und Bodenbeläge wie Beschichtungen gleichermaßen kennzeichnend sein.

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Raumklima

In der VOB, Teil C, ATV DIN 18 365 »Bodenbelagarbeiten«, ist unter Abschnitt 3 »Ausführung« im Punkt 3.1.1 vorgegeben, dass der Auftragnehmer nach Abschnitt 4, § 3, VOB, Teil B, Bedenken bei »(…) ungeeignetem Raumklima…

In der VOB, Teil C, ATV DIN 18 365 »Bodenbelagarbeiten«, ist unter Abschnitt 3 »Ausführung« im Punkt 3.1.1 vorgegeben, dass der Auftragnehmer nach Abschnitt 4, § 3, VOB, Teil B, Bedenken bei »(…) ungeeignetem Raumklima (…)« geltend zu machen hat. Wie das Raumklima beschaffen sein soll, ist dabei normativ nicht geregelt. In den Kommentaren von Verbänden und Institutionen, die sich mit der Auslegung der VOB inhaltlich auseinandersetzen, wird näher eingegrenzt: Zum Zeitpunkt der Ausführung der Bodenbelagsarbeiten: Oberflächentemperatur des Untergrundes ≥15 Grad Celsius; Lufttemperatur mindestens 18 Grad Celsius; relative Luftfeuchte ≤ 75 Prozent.
(Vorsicht Falle: Einschränkend muss beachtet werden, dass zu hohe Lufttemperaturen bei Klebstoffen (zum Beispiel wasserbasierte Dispersionskleber, Reaktionsharzkleber) das Abbindeverhalten beeinträchtigen können. Bei Parkett können ungeeignete Klimabedingungen zu Dimensionsänderungen führen, die das Fugenbild zu stören vermögen (Luftfeuchte > 40 Prozent bis < 65 Prozent). Für die Ausführung von Beschichtungen ist neben der Untergrundtemperatur und der Luftfeuchte auch der Taupunkt bzw. die Taupunkttemperatur von Bedeutung.)

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Reaktionsharze

Unter Reaktionsharzen werden flüssige oder verflüssigbare Harze verstanden, die für sich oder mit Reaktionsmitteln (Härter, Beschleuniger u. a.) ohne Abspaltung flüchtiger Komponenten durch Polyaddition bzw.…

Unter Reaktionsharzen werden flüssige oder verflüssigbare Harze verstanden, die für sich oder mit Reaktionsmitteln (Härter, Beschleuniger u. a.) ohne Abspaltung flüchtiger Komponenten durch Polyaddition bzw. Polymerisation härten. Andere Bezeichnungen für derartige Reaktionsharze sind zum Beispiel Gießharz, Laminierharz, Imprägnierharz, Tränkharz und Treufelharz. Beispiele für Reaktionsharze sind Epoxidharze, Methacrylatharze, ungesättigte Polyesterharze, Isocyanatharze und Phenacrylatharze. Als Reaktionsmittel zur Umsetzung werden Härter verwendet, welche die Polyaddition bzw. die Polymerisation initiieren. Aus verfahrenstechnischen Gründen werden u. U. auch Beschleuniger verwendet, welche für einen schnelleren Ablauf der Vernetzungsreaktion sorgen.

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Reaktionslack

Ein Lack, der bei Raumtemperatur durch chemische Reaktion härtet, wird als Reaktionslack bezeichnet (vgl. DIN 55 945). Dabei zählen oxidativ härtende Lacke nicht zu den Reaktionslacken. Hierbei werden einkomponentige…

Ein Lack, der bei Raumtemperatur durch chemische Reaktion härtet, wird als Reaktionslack bezeichnet (vgl. DIN 55 945). Dabei zählen oxidativ härtende Lacke nicht zu den Reaktionslacken. Hierbei werden einkomponentige Reaktionslacke und zwei- bzw. mehrkomponentige Reaktionslacke unterschieden.

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Regen, saurer

Durch Emission von Rückstännde industrieller Fertigungsprozesse, durch Abgase von Kfz, durch Gärprozesse in der Landwirtschaft u. a. wird die Atmosphäre mit verschiedenen gasförmigen Substanzen wie zum Beispiel…

Durch Emission von Rückstännde industrieller Fertigungsprozesse, durch Abgase von Kfz, durch Gärprozesse in der Landwirtschaft u. a. wird die Atmosphäre mit verschiedenen gasförmigen Substanzen wie zum Beispiel Schwefeldioxid, Stickoxide, Kohlendioxid etc. durchsetzt. So entsteht durch gleichzeitige Anwesenheit von Luftfeuchtigkeit unter chemischer Reaktion mit diesen gasförmigen Molekülen schließlich schwefelsaures oder kohlensaures Wasser. Dadurch wird das an sich theoretisch neutrale (Regen-) Wasser (pH = 7) in der Folge in seinem pH-Wert abgesenkt (pH < 7), wodurch eine saure Reaktion entsteht. Regenwasser mit einem pH-Wert < 7 vermag in der Folge auch die Alkalität von mineralischen Baustoffen herabzusetzen. So wird zum Beispiel der noch junge Beton mit einem pH-Wert > 12 im Laufe der Zeit in der Alkalität vermindert, bis schließlich bei pH < 9,5 der natürliche Korrosionsschutz der Baustahleinlage nicht mehr gewährleistet ist, so dass der Stahl korrodiert und die Betonüberdeckung dann partiell abgesprengt wird. Einher geht dies mit der Aufnahme von Kohlendioxid aus der Atmosphäre, wodurch dieser Prozess unterstützt wird.

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Reibeputz

Nach der großen Verbreitung von Dispersionsfarben als Beschichtungsstoffe sind in der Vergangenheit häufig auch Kunstharzputze als Außen- und/oder Innenputze verwendet worden. In der DIN 18 556 und DIN 18 558 sind im…

Nach der großen Verbreitung von Dispersionsfarben als Beschichtungsstoffe sind in der Vergangenheit häufig auch Kunstharzputze als Außen- und/oder Innenputze verwendet worden. In der DIN 18 556 und DIN 18 558 sind im Jahre 1985 die Prüfungen und Anforderungen von Kunstharzputzen behandelt worden. Nach normativer Definition handelt es sich bei Kunstharzputzen um »Beschichtungen mit putzartigem Aussehen«, wobei ein Mindestgehalt an Bindemittel vorgeschrieben ist. Für Außenbereiche ist dabei ein deutlich höherer Bindemittelanteil gefordert als für Kunstharzputze im Innenbereich. Kunstharzputze bestehen aus Bindemitteln (überwiegend Dispersionen) und Zuschlagstoffen (Sande unterschiedlicher Körnung von ≥1 mm bis ≤6 bis 8 mm, vereinzelt auch bis 15 mm). Der optische Effekt der Kunstharzputze entsteht durch Korngröße, Kornzusammensetzung und Auftragsart. Bekannte Strukturen und Effekte haben daher zur Namensgebung geführt: Reibeputz, Kratzputz, Rillenputz, Spritzputz, Rollputz, Modellierputz, Scheibenputz. Nach vorausgehender fachgerechter Untergrundvorbehandlung und Applikation eines feinkörnigen Streich/Quarz-Grundes werden diese Kunstharzputze zunächst mit der Traufel bzw. der Kelle (oder maschinell) aufgetragen, auf Kornstärke abgezogen und dann mit dem Kunststoffbrett in gewünschter Optik gerieben oder abgescheibt. Heute werden im Zeitalter der Renaissance mineralischer Baustoffe ähnliche Strukturen wie mit Kunstharzputzen auch vermehrt mit mineralischen Leichtputzen (Mörtelgruppe PIc) erzielt, um den ökologischen Aspekten gerecht zu werden.

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Reifeschleier

Elastische Bodenbeläge aus Linoleum müssen nach der Herstellung in einer Reifekammer verbleiben. Nach etwa vier Wochen des Ausreifens wird ein Oberflächenfinish (zum Beispiel Linopol) und/oder eine zusätzliche…

Elastische Bodenbeläge aus Linoleum müssen nach der Herstellung in einer Reifekammer verbleiben. Nach etwa vier Wochen des Ausreifens wird ein Oberflächenfinish (zum Beispiel Linopol) und/oder eine zusätzliche Oberflächenausstattung aufgebracht. Durch energiereiche Strahlung des Tageslichts verändert sich kurze Zeit nach der Verlegung das Aussehen und es kommt zu geringen Farbänderungen des Bodenbelags. Aufgelagerte Möblierungen oder abgepasste Teppiche bzw. Läufer konservieren den Reifeschleier und führen bei Verschieben zu scheinbaren Farbunterschieden. Der Effekt ist reversibel, sodass sich der Farbton anpasst. Das Phänomen wird Reifeschleier genannt.

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Reinigungs- und Pflegeanleitung

Analog der VOB, Teil C, ATV DIN 18 365 »Bodenbelagarbeiten«, ist unter Abschnitt 3 »Ausführung« im Punkt 3.1.4 geregelt: »(…) Der Auftragnehmer hat dem Auftraggeber die schriftliche Pflegeanleitung für den Bodenbelag zu…

Analog der VOB, Teil C, ATV DIN 18 365 »Bodenbelagarbeiten«, ist unter Abschnitt 3 »Ausführung« im Punkt 3.1.4 geregelt: »(…) Der Auftragnehmer hat dem Auftraggeber die schriftliche Pflegeanleitung für den Bodenbelag zu übergeben (…)«. Die Hersteller von elastischen und textilen Bodenbelägen, Laminat- Fußbodenelementen, Fertigparkett, keramischen Fliesen und Platten u. a. beschreiben die Eigenschaften von Oberböden in technischen Merkblättern und geben gesondert Hinweise zur Reinigung und Pflege. Gleiches ist für Oberflächenschutzsysteme, Beschichtungen oder Versiegelungen der Fall. Daher sollte der Auftragnehmer die produktspezifische Reinigungs- und Pflegeanleitung dem Auftraggeber spätestens nach der Ausführung mit der Abnahme übergeben und im Protokoll die Übergabe bestätigen lassen.

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Reinigungsfähigkeit

Nach DIN 53 778 »Kunststoffdispersionsfarben für Innen«, Teil 1 und Teil 2, bezeichnet man eine Dispersionsfarbe als reinigungsfähig, wenn sich vorher aufgebrachte definierte Verunreinigungen innerhalb einer…

Nach DIN 53 778 »Kunststoffdispersionsfarben für Innen«, Teil 1 und Teil 2, bezeichnet man eine Dispersionsfarbe als reinigungsfähig, wenn sich vorher aufgebrachte definierte Verunreinigungen innerhalb einer kurzfristigen, zeitlich begrenzten Beanspruchung durch ein definiertes Scheuerprüfgerät innerhalb von 800 Scheuerzyklen wieder von der Oberfläche der Beschichtung entfernen lassen, ohne dass die Oberfläche der Beschichtung dabei beschädigt wird. In der Praxis bedeutet dies, dass der Verbraucher erwarten kann, dass eine solche Dispersionsfarbe mit haushaltsüblichen Reinigungsmitteln bei schonender Reinigung mit einem Lappen oder Schwamm von Schmutz und Staub befreien lässt, ohne dass sich die Beschichtung dabei nachteilig verändert. Hinweis: Im Laufe des Jahres 2001 wird die DIN 53 778 durch die neue DIN EN 13 300 ersetzt und damit ungültig. Die Unterschiede der neuen und alten Norm werden unter Waschbeständigkeit abgegrenzt und erläutert! Dem Auftragnehmer wird empfohlen, bei Ausschreibungen und Vertragstexten bzw. Angeboten darauf zu achten, welche Eigenschaften von Dispersionsfarben gefordert werden und welche Anforderungen Dispersionsfarben nach der neuen Norm erfüllen müssen bzw. wie die Produkte der Industrie ausgelobt werden.

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Reinigungsschliff

Die richtige Art und Weise der Untergrundvorbehandlung von Estrich oder Beton ist entscheidend für den Erfolg der Werkleistung. Dabei sind mineralische Untergründe mechanisch vorzubehandeln. Für neue…

Die richtige Art und Weise der Untergrundvorbehandlung von Estrich oder Beton ist entscheidend für den Erfolg der Werkleistung. Dabei sind mineralische Untergründe mechanisch vorzubehandeln. Für neue Estrichkonstruktionen ist dabei das Anschleifen (Tellerschleifmaschine, Schleifpapier der Körnung 16) und anschließendes Absaugen üblich. Diese Maßnahme wird als Reinigungsschliff bezeichnet und ist nach Abschnitt 4 »Nebenleistung, besondere Leistungen« nach Punkt 4.2.3 gesondert zu vergüten. Zeigt sich bei der Untergrundprüfung, Gitterritzprüfung, Drahtbürstenbehandlung, Abreißfestigkeit, Haftzugfestigkeit aber, dass diese Maßnahme nicht ausreichend ist, um einen tragfähigen Untergrund zu erzielen, sind gegebenenfalls weitere Arbeitsschritte (durch Fräsen, Kugelstrahlen, Diamantschleifen, Bürsten u. a.) erforderlich. Dabei werden alle nicht tragfähigen Bestandteile bzw. die mürbe und labile oberflächennahe Randzone bis zum Korngerüst des Estrichs oder Betons abgetragen. Deshalb werden diese Maß- nahmen zum Beispiel als Sanierungsschliff bezeichnet und sind nach dem Verursacherprinzip zu vergüten.

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Reisslack

Dekorative Oberflächentechnik, die vor allem in der Vergangenheit Bedeutung hatte und heute wieder eine Renaissance erlebt. Kennzeichnendes Merkmal ist die durch feingliedrige, krakeleeartige Rissbildungen und…

Dekorative Oberflächentechnik, die vor allem in der Vergangenheit Bedeutung hatte und heute wieder eine Renaissance erlebt. Kennzeichnendes Merkmal ist die durch feingliedrige, krakeleeartige Rissbildungen und Rissmarkierungen durchsetzte Schlussbeschichtung bzw. Schlusslackierung. Dieser Effekt wird erreicht, indem auf einer relativ »fetten« Grundlackierung anschließend eine »magere« Decklackierung appliziert wird, die in der Folge durch die auftretenden unterschiedlichen Trocknungsspannungen zu den gewünschten Rissbildungen führt. Früher wurde dieser Effekt auch dadurch herbeigeführt, dass zunächst Ölfarbenanstriche appliziert wurden, die nach dem Trocknen mit einer wässrigen Lösung aus Dextrin (pulverförmiges, wasserlösliches Abbauprodukt der Stärke, zum Beispiel aus Kartoffeln) überstrichen worden sind. Zunächst trocknet das Dextrin, und die Trocknungsspannungen führen wegen des guten Haftvermögens der Schichtenfolgen zur Rissbildung des Ölfarbenanstriches. Anschließend wurde das Dextrin abgewaschen und die Rissbildungen nochmals lasiert. Diese Technik findet in der Denkmalpflege ihre Anwendung.

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Resorptionsfeuchte

Holzböden, Fertigparkett oder Landhausdielen bestehen aus einem hygroskopischen Werkstoff. Holz nimmt in Abhängigkeit des Klimas bei hoher Luftfeuchte die Feuchtigkeit auf und gibt bei trockener Witterung auch Feuchte…

Holzböden, Fertigparkett oder Landhausdielen bestehen aus einem hygroskopischen Werkstoff. Holz nimmt in Abhängigkeit des Klimas bei hoher Luftfeuchte die Feuchtigkeit auf und gibt bei trockener Witterung auch Feuchte ab. Dabei erfolgt auch eine Dimensionsänderung durch Quellen und Schwinden. Dies bedeutet, dass sich Oberböden aus Holz hinsichtlich der Feuchtigkeit den Umgebungsbedingungen anpassen. Je nach Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit sowie Holzart stellt sich eine bestimmte Ausgleichsfeuchte ein, die auch als Gleichgewichtsfeuchte oder Resorptionsfeuchte bezeichnet wird.

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Reversibel

(lat. umkehrbar). Die durch das Verdunsten des Lösemittels physikalisch trocknenden Beschichtungsstoffe, wie zum Beispiel Leimfarben, Nitrolacke etc., sind auch nach dem Abbinden/Trocknen wieder anlösbar, wenn man diese…

(lat. umkehrbar). Die durch das Verdunsten des Lösemittels physikalisch trocknenden Beschichtungsstoffe, wie zum Beispiel Leimfarben, Nitrolacke etc., sind auch nach dem Abbinden/Trocknen wieder anlösbar, wenn man diese Beschichtungen mit gleichartigen Beschichtungsstoffen überstreichen will, wodurch bei der Überarbeitung Probleme entstehen.
(Hinweis: Insbesondere bei unbekannten Altanstrichen u. a. ist es empfehlenswert, im Rahmen der Prüfungspflichten nach VOB, Teil C, ATV DIN 18 363 »Maler- und Lackierarbeiten« durch eine Probefläche festzustellen, ob der Altanstrich problemlos mit der neuen Beschichtung überarbeitet werden kann. Treten Oberflächenstörungen auf (Runzeln etc.) und/oder zeigt sich beim Gitterschnitt und/oder Tape-Test ein unzureichendes Haftvermögen (nach dem Überstreichen), so sollte der Auftragnehmer gegenüber dem Auftraggeber seine schriftlichen begründeten Bedenken nach VOB, Teil B, DIN 1961, § 4, Abs. 3, mitteilen und alternative Vorgehensweisen darstellen.)

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Rheologie

(griech. Fluss). Das Wissen und die Lehre um das unterschiedliche Fließverhalten viskoser Stoffe wird als Rheologie bezeichnet.

(griech. Fluss). Das Wissen und die Lehre um das unterschiedliche Fließverhalten viskoser Stoffe wird als Rheologie bezeichnet.

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Rigid-Vinyl

Bei den Rigidboards handelt es sich um weiterentwickelte Vinylböden, genauer LVT-Böden, die aus einem neuen Trägermaterial hergestellt sind. Diese neueste Generation ist mit Kalk- oder Steinmehl angereichert, und dadurch…

Bei den Rigidboards handelt es sich um weiterentwickelte Vinylböden, genauer LVT-Böden, die aus einem neuen Trägermaterial hergestellt sind. Diese neueste Generation ist mit Kalk- oder Steinmehl angereichert, und dadurch ist die thermoplastische Form verändert. Der Vorteil ist, dass der Vinylboden so starrer und stabiler ist.
Der starre Kern der Rigidboards verleiht dem Vinylboden eine ausgezeichnete Robustheit. Vor Druckbelastung durch starke Nutzung ist er ebenso geschützt wie vor Abrieb oder Kratzern. Selbst fallengelassene Gegenstände hinterlassen keine Spur. So ist der Boden äußerst strapazierfähig, Flüssigkeiten können diesem nichts anhaben, und selbst große Temperaturschwankungen übersteht er ohne Probleme. Der Rigidboard verformt sich bis zu einer Temperatur von 60 Grad überhaupt nicht. Ein weiterer Vorteil der Robustheit ist, dass der Boden vor Flecken geschützt ist und grobe Verschmutzungen kaum eine Chance haben. Daher ist die Reinigung des Bodens recht einfach.
Ein weiterer echter Vorteil des Bodenbelags ist die Klickverbindung der neuen Rigid-Vinyl. So ist die Klickverbindung dreimal stärker als die herkömmlicher LVT-Böden. Auch garantiert die Verbindung eine einfache und schnelle Verlegung. Darüber hinaus ist der Boden direkt nach der Verlegung begehbar. Diese Punkte tragen alle zu einer schnellen und effizienten Verlegung bei.

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Riss-Sanierung

Zunächst ist es erforderlich, am Gebäude selbst die vorhandenen Risse zu bewerten und einzuordnen (s. Rissarten). Sodann ist es angeraten, festzustellen, ob mit einfachen anstrichtechnischen Maßnahmen ruhende…

Zunächst ist es erforderlich, am Gebäude selbst die vorhandenen Risse zu bewerten und einzuordnen (s. Rissarten). Sodann ist es angeraten, festzustellen, ob mit einfachen anstrichtechnischen Maßnahmen ruhende Rissbildungen mit quarzhaltigen Schlämmanstrichen verfüllt werden können und/oder plastoelastische Fassadenfarben notwendig sind. Gegebenenfalls ist eine vollflächige Armierung der plastoelastischen Fassadenfarben erforderlich und/oder eine Einzelrissbehandlung angeraten.

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Rissarten

Oftmals zu beobachtende Schadenbilder an Fassaden und Außenputzen sind Rissbildungen und Rissmarkierungen. Dabei unterscheidet man mörtel- und putztechnisch bedingte Risse, die nur in der Putzlage (Unter-/Oberputz)…

Oftmals zu beobachtende Schadenbilder an Fassaden und Außenputzen sind Rissbildungen und Rissmarkierungen. Dabei unterscheidet man mörtel- und putztechnisch bedingte Risse, die nur in der Putzlage (Unter-/Oberputz) auftreten, und solche Risse, die durch die Putzlage hindurchgehen und zum Beispiel im Putzgrund (Mauerwerk, Mischmauerwerk u. a.) ihre Ursache haben. Man unterscheidet Haarrisse, Netzrisse, Schwundrisse, Stoß- und Lagerfugenrisse, Mischmauerwerkrisse, Kerbrissbildungen zu anderen Bauteilen, baudynamische Risse (zum Beispiel Deckenschubrisse).

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Rissbildung

Entsprechend der VOB, Teil C, ATV DIN 18 365 »Bodenbelagarbeiten«, ist unter Abschnitt 3 »Ausführung« im Punkt 3.1.1 gefordert, dass der Auftragnehmer nach Abschnitt 4, § 3, VOB, Teil B, Bedenken bei »(…) Rissen im…

Entsprechend der VOB, Teil C, ATV DIN 18 365 »Bodenbelagarbeiten«, ist unter Abschnitt 3 »Ausführung« im Punkt 3.1.1 gefordert, dass der Auftragnehmer nach Abschnitt 4, § 3, VOB, Teil B, Bedenken bei »(…) Rissen im Untergrund (…)« geltend zu machen hat. Sollten nach der Inaugenscheinnahme von Estrich und Beton und/oder dem Entfernen alter Beläge und/oder mechanischer Untergrundvorbereitung dann Risse erkennbar sein, so sollte hier nicht bedenkenlos grundiert oder gespachtelt oder der Oberboden oder eine Beschichtung hergestellt werden. Zunächst sollte der Auftragnehmer zum Beispiel über den Auftraggeber und dessen Architekten klären lassen, warum die Risse entstanden sind und welche Risiken damit einhergehen.
(Vorsicht Falle: Bei neuen Estrichen oder Beton empfiehlt es sich, vorhandene Risse durch denselben Unternehmer verschließen zu lassen, der für die Herstellung beauftragt war. Schließlich hat dieser Werkunternehmer die Sachmangelhaftung und damit die Gewährleistung für dieses Gewerk. Die Haftungsansprüche daraus verliert der Bauherr/Auftraggeber möglicherweise, wenn ein Dritter daran festgestellte Mängel (Risse) beseitigt. Sollte es später trotzdem zu Schäden kommen (neue Risse), greift die Gewährleistung dieses Auftragnehmers dann unter Umständen nicht mehr, weil nun die Gewährleistung für das Schließen der Risse neue Ansprüche begründet. Fachgerechte Risssanierung in Estrich oder Beton bedeutet in aller Regel das kraftschlüssige Verschließen von Rissen.)

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Rollkleber

Rollkleber sind das Ergebnis neuerer Entwicklungen. Geringerer Verbrauch und längere Einlegezeit sowie die sofortige Belastbarkeit der verlegten Flächen kennzeichnen die Anwendungstechnologie. Vorbei sind Knie- und…

Rollkleber sind das Ergebnis neuerer Entwicklungen. Geringerer Verbrauch und längere Einlegezeit sowie die sofortige Belastbarkeit der verlegten Flächen kennzeichnen die Anwendungstechnologie. Vorbei sind Knie- und Rückenbeschwerden, da der Kleber in aufrecht stehender Haltung durch Aufrollen appliziert wird. Die zum Kleben von Designbelägen sonst bekannten Kleber waren bzw. sind Haftkleber oder Nassbettkleber. Diese Kleber haben jeweils Vor- und Nachteile. Bei Haftklebern sind Resteindrücke und Fugenbildungen bekannt. Werden Nassbettkleber eingesetzt, ist das Einlegen des Belags schwieriger und Kleber kann aus den Fugen an die Belagsoberfläche gelangen. Bei üblichen Dispersions- und Reaktionsharzklebern muss mindestens 24 Stunden nach der Verlegung vor dem Begehen abgewartet werden. Die Nutzung (Möblierung, Frequentierung) ist erst nach Aushärtung des Klebers nach ca. 72 Stunden möglich. Auch Rollkleber benötigen einen sorgfältig vorbereiteten Untergrund (Schleifen, Grundieren, Spachteln). Weil die Grundierung zur Staubbindung dient, sollte der Rollkleber spätestens nach 30 Minuten aufgetragen werden. Hierbei sind je nach Hersteller 80 bis 100 g/m2 Kleber erforderlich. Dadurch resultiert eine Ersparnis gegenüber einem Verbrauch von ca. 220 bis 350 g/m2 bei Dispersionsklebern. Die Ablüftezeit muss auch bei Rollklebern beachtet werden (10 bis 15 Minuten), weshalb eine Feldeinteilung beim Auftragen beachtet werden sollte. Diese mit Rollkleber vorgelegte Fläche kann dann sofort mit dem Designbelag (Fliesen oder Planken) belegt werden. Weiterer Vorteil von Rollklebern ist die offene Einlegezeit von 2 Stunden. Nach dem Einlegen und Anreiben des Bodenbelags können diese Flächen auch sofort begangen und genutzt werden. Nach 2 Stunden sollten die verlegten Flächen nochmals angedrückt werden (Gliederwalze).

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Rostgrad

Zeigt eine (Korrosionsschutz-)Decklackierung in der Oberfläche punktuell oder partiell Korrosionserscheinungen auf, so kann der Grad der Schädigung durch Rostbildung nach E DIN 53 210 anhand von fotografischen…

Zeigt eine (Korrosionsschutz-)Decklackierung in der Oberfläche punktuell oder partiell Korrosionserscheinungen auf, so kann der Grad der Schädigung durch Rostbildung nach E DIN 53 210 anhand von fotografischen Vergleichsmustern hinsichtlich der aufgetretenen Rostpartikel und der Häufigkeit des Vorkommens festgestellt werden.

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Rückenausstattung (Träger)

Bei textilen Bodenbelägen werden beim Tufting die Polfäden durch den Träger hindurchgeführt und auf der Rückseite mit dem Träger verklebt. Dabei gibt es unterschiedliche Verfahren zur Herstellung der Rückenausstattung…

Bei textilen Bodenbelägen werden beim Tufting die Polfäden durch den Träger hindurchgeführt und auf der Rückseite mit dem Träger verklebt. Dabei gibt es unterschiedliche Verfahren zur Herstellung der Rückenausstattung des Trägers. Zunächst erfolgt ein Verkleben der Polfäden auf der Rückseite des Trägers (meistens mit synthetischem Latex). Damit später nach der Verlegung bzw. Verklebung des Bodenbelags weder Polfäden noch einzelne Filamente aus der Nutzschicht ausgezogen werden können, ist eine Einbindung der Polnoppen und Filamente erforderlich, wofür spezielle Rückenausstattungen verwendet werden. Dabei handelt es sich um Schaumrücken (SR), Textilrücken (TR), Vliesrücken (VR) oder Schwerbeschichtungen (SB).

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Runzeln

Zeigen Schlussbeschichtungen von Oberflächenschutzsystemen u. a. feine Falten in der Oberfläche auf, so spricht man von Runzelbildung.

Zeigen Schlussbeschichtungen von Oberflächenschutzsystemen u. a. feine Falten in der Oberfläche auf, so spricht man von Runzelbildung.