Lexikon

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Velours

Teppichböden mit aufgeschnittenen Polschlingen. (engl. Cut-Pile).

Teppichböden mit aufgeschnittenen Polschlingen. (engl. Cut-Pile).

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Verdichtung

Bei neuen Estrichen wird der Frischmörtel durch mechanische Verfahren im Rahmen der Einbringung verdichtet. Dadurch kann sichergestellt werden, dass mineralische Estriche ihre Festigkeitsklasse erreichen.

Bei neuen Estrichen wird der Frischmörtel durch mechanische Verfahren im Rahmen der Einbringung verdichtet. Dadurch kann sichergestellt werden, dass mineralische Estriche ihre Festigkeitsklasse erreichen.

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Verdünnungsmittel (auch reaktives)

Nach DIN EN 971-1 ist ein Verdünnungsmittel eine Flüssigkeit aus einer oder mehreren Komponenten, welche unter den festgelegten Trocknungsbedingungen flüchtig ist. Das Verdünnungsmittel wird einem Beschichtungsstoff…

Nach DIN EN 971-1 ist ein Verdünnungsmittel eine Flüssigkeit aus einer oder mehreren Komponenten, welche unter den festgelegten Trocknungsbedingungen flüchtig ist. Das Verdünnungsmittel wird einem Beschichtungsstoff zugegeben, um die Viskosität zum Zeitpunkt der Applikation zu beeinflussen.

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Verfärbung

In fertigen Beschichtungen können Veränderungen der Filmoberfläche auch im Nachhinein entstehen, weil chemischphysikalische Wechselwirkungen mit dem Untergrund (zum Beispiel Inhaltsstoffe bei Holzbauteilen) einen…

In fertigen Beschichtungen können Veränderungen der Filmoberfläche auch im Nachhinein entstehen, weil chemischphysikalische Wechselwirkungen mit dem Untergrund (zum Beispiel Inhaltsstoffe bei Holzbauteilen) einen Farbwechsel verursachen können.

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Verfugen

Das Verfugen von Oberböden ist abhängig vom Bodenbelag selber. Die Verfugung von keramischen Fliesen und Platten nach VOB, Teil C, ATV DIN 18 352 »Fliesen- und Plattenarbeiten« und/oder plattenförmigen Natursteinen nach…

Das Verfugen von Oberböden ist abhängig vom Bodenbelag selber. Die Verfugung von keramischen Fliesen und Platten nach VOB, Teil C, ATV DIN 18 352 »Fliesen- und Plattenarbeiten« und/oder plattenförmigen Natursteinen nach VOB, Teil C, ATV DIN 18 332 »Naturwerksteinarbeiten«, sowie Betonwerksteinen nach VOB, Teil C, ATV DIN 18 333 »Betonwerksteinarbeiten«, werden nach den normativen Vorgaben in der Regel mit (kunststoffmodifizierte) Fugenmassen-Mörtel vorgenommen. Die Auswahl ist wiederum abhängig vom Bodenbelag, dem Verwendungszweck und der Nutzung sowie dem Untergrund. Für besondere Einsatzzwecke werden auch Fugenmassen-Mörtel auf Basis von Reaktionsharzen (zum Beispiel Epoxidharz) verwendet (zum Beispiel keramische Fliesen in Großküchen). Bei speziellen Natursteinen ist die Verwendung wasserarmer Fugenmassen-Mörtel elementar, da es sonst in Wechselwirkung mit dem Oberboden zu Verfärbungen kommen kann, die irreversibel sind.
Für elastische Bodenbeläge finden sich in der VOB, Teil C, ATV DIN 18 365 »Bodenbelagarbeiten« unter Abschnitt »(…) 3.4 Verlegen der Bodenbeläge (…)« folgende Hinweise für das Verfugen solcher plattenförmigen und/oder bahnenförmigen Oberböden unter Punkt »(…) 3.4.7 Kunststoffbeläge sind unverschweißt zu verlegen (…)« sowie unter Punkt »(…) 3.4.8 Linoleum, Natur- und Synthesekautschuk-Beläge sind unverfugt zu verlegen (…)«.

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Vergilbung

Vor allem weiße Lacke neigen je nach Umgebungsbedingungen und Rezeptur zu einem Farbwechsel in Abhängigkeit der Zeit. Dabei unterscheidet man die Vergilbung unter UV-Lichteinwirkung von der Dunkelvergilbung. Bei der Dunk…

Vor allem weiße Lacke neigen je nach Umgebungsbedingungen und Rezeptur zu einem Farbwechsel in Abhängigkeit der Zeit. Dabei unterscheidet man die Vergilbung unter UV-Lichteinwirkung von der Dunkelvergilbung. Bei der Dunkelvergilbung kommt es zu einem Farbwechsel solcher beschichteten Bauteiloberflächen, die verschattet sind und/ oder abgedeckt vorliegen (zum Beispiel durch Türfalze partiell abgedeckte Türrahmen). Ursächlich dafür sind meistens trocknende Öle in Beschichtungsstoffen, die unter Lichtausschluss vergilben (zum Beispiel Leinöl und/oder ölhaltige Bindemittel von Lacken). Die Vergilbung unter Lichteinwirkung kann durch bestimmte synthetische Weichmacher verursacht werden, die sich unter energiereicher Strahlung chemisch verändern. Weiterhin kann Wärmeeinwirkung dazu beitragen, dass sich zum Beispiel Alkydharzlacke gelblich verfärben. Auch der Untergrund einer beschichteten Bauteiloberfläche kann sich unter UV-Lichteinwirkung verändern und so zu einem Farbwechsel der Beschichtung führen.

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Vergrauung

Bei der Verwendung von nicht ausreichend pigmentierten Lasuren kann die energiereiche Strahlung des Tageslichts die Holzoberfläche durch Abbau von Lignin so verändern, dass eine Vergrauung unterhalb der Lasur…

Bei der Verwendung von nicht ausreichend pigmentierten Lasuren kann die energiereiche Strahlung des Tageslichts die Holzoberfläche durch Abbau von Lignin so verändern, dass eine Vergrauung unterhalb der Lasur stattfindet.

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Verjährungsfristen

Mit der Schuldrechtsmodernisierung im Jahre 2002 hat der Gesetzgeber auch in der VOB und im BGB Änderungen zum Mangelbegriff und der Gewährleistung vorgenommen. Der Begriff Gewährleistung wurde geändert in…

Mit der Schuldrechtsmodernisierung im Jahre 2002 hat der Gesetzgeber auch in der VOB und im BGB Änderungen zum Mangelbegriff und der Gewährleistung vorgenommen. Der Begriff Gewährleistung wurde geändert in Mängelansprüche (zum Beispiel § 13 VOB, Teil B). Für Mängelansprüche bei Werkleistungen gilt demnach bei VOB-Werkverträgen eine Verjährungsfrist von mindestens vier Jahren. Demgegenüber beträgt die Verjährungsfrist bei Verträgen auf Grundlage des BGB bei Arbeiten an Bauwerken mindestens fünf Jahre. Die Verjährungsfrist beginnt mit dem Tag der Abnahme. Nur für in sich abgeschlossene Teile der Leistungen beginnt sie mit der Teilabnahme, wenn ein solches Vorgehen vom Auftragnehmer verlangt wird und/oder Teilabnahmen im Vertrag vereinbart waren.

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Verkieselung

Wenn Silikatfarben (Bindemittel: kieselsäurereiches Kaliwasserglas) auf mineralischen Außenputzen appliziert werden, dann reagiert das Kaliumsilikat mit Kohlendioxid, so dass mit den Calciumverbindungen aus dem…

Wenn Silikatfarben (Bindemittel: kieselsäurereiches Kaliwasserglas) auf mineralischen Außenputzen appliziert werden, dann reagiert das Kaliumsilikat mit Kohlendioxid, so dass mit den Calciumverbindungen aus dem Untergrund (Außenputz) wasserunlösliche Salzkristalle entstehen. Gegenüber dem Trocknungsprozess physikalisch trocknender Beschichtungsstoffe durch Verdunsten des Lösemittels Wasser bei gleichzeitigem Verschmelzen und Verfilmen der in Wasser dispergierten Kunststoffteilchen des Bindemittels einer Dispersionsfarbe durch kalten Fluss und der Adhäsion auf dem Putzuntergrund kommt es bei der Verarbeitung von silikatischen Beschichtungsstoffen zu einer chemischen Verbindung mit dem Untergrund, so dass hier eine echte chemische Bindung vorliegt, die bewirkt, dass ein sehr gutes Haftvermögen resultiert. Voraussetzung für die Verwendung von Silikatfarben und der o. g. Reaktionsmechanismen ist jedoch ein verkieselungsfähiger Untergrund. Mit Dispersionsfarben beschichtete Außenputze können nicht mit zweikomponentigen Silikatfarben überarbeitet werden. Auch für die Verwendung von einkomponentigen Dispersionssilikatfarben ist dann noch eine spezielle Haftbrücke notwendig. Nur unbeschichtete, saubere Putzoberflächen (oder alte Silikatfarbenanstriche) sind in der Regel ein tragfähiger Untergrund für silikatische Beschichtungsstoffe, um eine Verkieselung und damit ein gutes Haftvermögen sicherstellen zu können.

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Verlauf

Als Verlauf bezeichnet man die Eigenschaft eines flüssigen Beschichtungsstoffs, die durch die Applikation bedingten Unebenheiten in der Filmoberfläche selbständig auszugleichen (zum Beispiel keine Streifenbildung durch…

Als Verlauf bezeichnet man die Eigenschaft eines flüssigen Beschichtungsstoffs, die durch die Applikation bedingten Unebenheiten in der Filmoberfläche selbständig auszugleichen (zum Beispiel keine Streifenbildung durch Markierung der Borstenstriche bei Pinselapplikation).

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Verlegeregeln bei Treppen

Bei der Verarbeitung von textilen Bodenbelägen auf Treppenstufen ist die Verlegerichtung nicht in ATV DIN 18 365 geregelt. Es wird aber durch die Herstellung (gewebt oder getuftet) oder Musterung des Bodenbelags…

Bei der Verarbeitung von textilen Bodenbelägen auf Treppenstufen ist die Verlegerichtung nicht in ATV DIN 18 365 geregelt. Es wird aber durch die Herstellung (gewebt oder getuftet) oder Musterung des Bodenbelags vorgegeben, dass sich die Verlegung an den Stufenkanten (Trittkante) der Trittstufe bzw. Trittfläche der Treppenstufe auszurichten hat. Bei einer Musterung ist die Parallelität des Musters zur Stufenkante maßgeblich. Die Polnoppengasse (Pol, Polfaden) sollte für gewebte und getuftete Bodenbeläge immer im rechten Winkel zur Trittkante angeordnet sein. Andernfalls würde nach dem Verlegen die Polnoppengasse entlang der Stufenkante auseinandergehen und der Belag nicht mehr dicht geschlossen erscheinen. Da die Stufenkanten beim Begehen der Treppen besonders strapaziert werden, hat es sich bewährt, bei Velours die Florrichtung nach unten anzuordnen, um das Erscheinungsbild des Belags zu optimieren und den Verschleiß zu minimieren.

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Verlegerichtung

Entsprechend den normativen Vorgaben der VOB, Teil C, ATV DIN 18 365 »Bodenbelagarbeiten«, ist nach Abschnitt 3.4 »Verlegen der Bodenbeläge« unter Punkt 3.4.4 dargelegt, die »(…) Verlegerichtung des Bodenbelags bleibt…

Entsprechend den normativen Vorgaben der VOB, Teil C, ATV DIN 18 365 »Bodenbelagarbeiten«, ist nach Abschnitt 3.4 »Verlegen der Bodenbeläge« unter Punkt 3.4.4 dargelegt, die »(…) Verlegerichtung des Bodenbelags bleibt dem Auftragnehmer überlassen (…)«. Daher kann die Verlegerichtung unter dem Aspekt der Optimierung von Verschnitt gewählt werden. Für die Verlegerichtung von mehrschichtigen Elementböden oder Laminat-Fußbodenelementen werden in oben genannter DIN-Norm keine Vorgaben gemacht, ebenso wenig wie für Mehrschichtparkett in ATV DIN 18 356 »Parkettarbeiten«.

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Vernetzung

Bei der Trocknung von zweikomponentigen Reaktionsharzwerkstoffen werden dreidimensionale Netzwerke gebildet, weshalb man auch von Vernetzung spricht. Neben der chemischen Reaktion zweier Substanzen kann auch…

Bei der Trocknung von zweikomponentigen Reaktionsharzwerkstoffen werden dreidimensionale Netzwerke gebildet, weshalb man auch von Vernetzung spricht. Neben der chemischen Reaktion zweier Substanzen kann auch Wärmeeinwirkung oder Strahlung eine Vernetzungsreaktion bewirken. Nach DIN 55 945 ist die Vernetzung auch ein Oberbegriff für Härtung, Vulkanisation und Strahlenvernetzung.

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Verschleiß

Durch Frequentierung und Nutzung unterliegt jeder Oberboden und jeder Nutzestrich sowie jede Beschichtung einem planmäßigen Verschleiß. Infolgedessen kann es zu einem Abtrag von Schutzschichten kommen, die zum Beispiel…

Durch Frequentierung und Nutzung unterliegt jeder Oberboden und jeder Nutzestrich sowie jede Beschichtung einem planmäßigen Verschleiß. Infolgedessen kann es zu einem Abtrag von Schutzschichten kommen, die zum Beispiel elastische Bodenbeläge vor mechanischer Beanspruchung schützen sollen. Mineralische Estriche oder Hartstoffestriche können mittels einer Imprägnierung eine Reduzierung von Staubentwicklung bei Befahren mit Flurförderzeugen oder eine Verbesserung der Reinigungsfähigkeit erhalten. Eine fachgerechte Reinigung und Pflege sowie Wartung und bei Bedarf Instandhaltung verlängert die Nutzungsdauer und kann dem frühzeitigen Verschleiß vorbeugen. Ebenso sinnvoll ist die Anordnung von Sauberlaufzonen und/oder Schmutzfangmatten, um Kontaktschmutzansammlungen zu vermeiden. Durch Verschleiß ändert sich der Erhaltungszustand von Oberböden und Fußbodenkonstruktionen, was bei der Ermittlung für den Zeitwert zu beachten ist.

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Verschleißschicht

Zur Verbesserung der mechanischen Widerstandsfähigkeit und/oder Verschleißfestigkeit können Estrichen oder Betonen Hartstoffe beigefügt werden oder aber eine Hartstoffeinstreuung erfolgen, um einen Hartstoffestrich…

Zur Verbesserung der mechanischen Widerstandsfähigkeit und/oder Verschleißfestigkeit können Estrichen oder Betonen Hartstoffe beigefügt werden oder aber eine Hartstoffeinstreuung erfolgen, um einen Hartstoffestrich herzustellen.

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Verschließen von Rissen

Entsprechend der normativen Vorgaben der VOB, Teil C, ATV DIN 18 365 »Bodenbelagarbeiten«, hat der Auftragnehmer den Untergrund auf seine Eignung und Beschaffenheit zu prüfen. Werden dabei Risse im Untergrund…

Entsprechend der normativen Vorgaben der VOB, Teil C, ATV DIN 18 365 »Bodenbelagarbeiten«, hat der Auftragnehmer den Untergrund auf seine Eignung und Beschaffenheit zu prüfen. Werden dabei Risse im Untergrund festgestellt, sind Bedenken gegenüber dem Auftraggeber anzumelden. Dann ist zu prüfen, welche Ursachen zu Rissen geführt haben. Beispielsweise kann bei ungeeigneten Lufttemperaturen und Zugluft das Anmachwasser zu schnell aus mineralischen Estrichen entweichen, sodass mürbe und labile oberflächennahe Randzonen einhergehend mit netzförmigen Schwindrissen geringer Rissbreite (> 0,05 mm bis < 0,10 mm) entstehen. Solche Oberflächen sind nicht tragfähig und müssen mechanisch entfernt werden, bevor Oberböden verlegt werden. Sind breitere Risse mit auffällig gerichtetem Verlauf sichtbar, kann es sich um Bewegungsfugen handeln, die fehlerhaft ausgebildet wurden, oder aber um zum Beispiel Arbeitsfugen in der Bodenplatte. Solche Arbeitsfugen sind wie Scheinfugen nach der Belegreife des Estrichs dann kraftschlüssig zu verschließen. Ebenso sind Risse im Estrich mit breiten, klaffenden Fugenspalten zu behandeln. Hierzu ist der Riss entlang dem Rissverlauf mechanisch aufzuweiten sowie quer zum Rissbild im Abstand von > 0,20 mm bis < 0,50 mm Abstand der Estrich einzuschneiden. Risse und Einschnitte sind abzusaugen. Anschließend wird ein niedrigviskoses zweikomponentiges Reaktionsharz in die Einschnitte eingefüllt und Estrichklammern (alternativ Baustahl oder Wellenverbinder) eingelegt. Die Einschnitte und der erweiterte Rissverlauf werden mit dem selben Reaktionsharz aufgefüllt, niveaugleich zur Oberfläche des Estrichs. In der Frischphase der Abbindereaktion wird feuergetrockneter Quarzsand eingestreut und nach dem Erhärten des Reaktionsharzes der überschüssige Sand abgekehrt. Durch diese Maßnahme kann ein kraftschlüssiges Verschließen der Risse und eine gute mechanische Verkrallung mit nachfolgenden Spachtelmassen oder anderen Schichtenfolgen (Kratzspachtelung u. a.) erfolgen.

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Verschnittmittel

Vor allem für Lösemittel verwendete flüchtige Flüssigkeit aus einer oder mehreren Komponenten, die dem Lösemittel beigegeben wird, ohne selbst ein Lösemittel zu sein und ohne das Lösemittel nachteilig in der Wirkung zu…

Vor allem für Lösemittel verwendete flüchtige Flüssigkeit aus einer oder mehreren Komponenten, die dem Lösemittel beigegeben wird, ohne selbst ein Lösemittel zu sein und ohne das Lösemittel nachteilig in der Wirkung zu verändern.

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Verseifung

Unter Verseifung versteht man die chemische Aufspaltung von Estern (eine Stoffgruppe chemischer Verbindungen) und ihrer Bestandteile Säure und Alkohol. Alle Ester, d. h. auch alle trocknenden Alkydharzbindemittel und die…

Unter Verseifung versteht man die chemische Aufspaltung von Estern (eine Stoffgruppe chemischer Verbindungen) und ihrer Bestandteile Säure und Alkohol. Alle Ester, d. h. auch alle trocknenden Alkydharzbindemittel und die daraus hergestellten Lackfarben, zeigen die Neigung unter Einwirkung von alkalischen Stoffen wieder zu verfallen, eben zu verseifen.

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Versiegeln von Bodenbelägen aus Holz und Kork

Für den Oberflächenschutz von Oberböden aus Holz und Kork können verschiedene Versiegelungen oder Parkettlacke eingesetzt werden. Lösemittelbasierte Systeme: Kunstharzsiegel (Öl/Urethan), säurehärtende Systeme oder…

Für den Oberflächenschutz von Oberböden aus Holz und Kork können verschiedene Versiegelungen oder Parkettlacke eingesetzt werden. Lösemittelbasierte Systeme: Kunstharzsiegel (Öl/Urethan), säurehärtende Systeme oder Reaktionsharzsiegel (2-K-Polyurethan). Wasserbasierte Systeme: einkomponentige Dispersionen (Acrylat), polyurethanverstärkte Dispersionen oder zweikomponentige Systeme (2-K-Polyurethan). Bei den lösemittelhaltigen Systemen wird bei Parkett in der Regel nach dem Schleifen ein (mehrfaches) Spachteln mit einem Grundsiegel vorgenommen, der bei Kork mit der Rolle appliziert wird. Die Schlussversiegelung erfolgt in zwei Arbeitsgängen, wobei jeweils Zwischenschliffe erforderlich sind. Für wasserbasierte Systeme (Wassersiegel, PU-Siegel) gilt eine ähnliche Arbeitsfolge. Die Art und Weise der Applikation und die Anzahl der Arbeitsgänge ist zum einen entsprechend den Vorgaben des jeweiligen Herstellers vorzunehmen. Andererseits ist zu beachten, in welchem Anwendungsbereich die Versiegelung erfolgt bzw. wie die Räumlichkeiten genutzt werden. So sind für die Rutschhemmung die Vorgaben der Berufsgenossenschaft zu beachten (BGR 181). Das Ölen und Wachsen ist eine weitere Form der Oberflächenbehandlung von Korkfußböden und Mehrschichtparkett. Hierzu werden neben geeigneten Ölen auch Öl-Kunstharz-Siegel verwendet.

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Verspannen

Für das Verspannen eignen sich nur textile Bodenbeläge mit textilem Zweitrücken (Textilrücken TR), getuftete oder gewebte Bodenbeläge. Dabei wird der textile Bodenbelag ohne Klebstoff auf dem Untergrund verlegt und…

Für das Verspannen eignen sich nur textile Bodenbeläge mit textilem Zweitrücken (Textilrücken TR), getuftete oder gewebte Bodenbeläge. Dabei wird der textile Bodenbelag ohne Klebstoff auf dem Untergrund verlegt und verspannt. Hierzu ist es erforderlich, entlang der Wände in einigen Millimetern Abstand (etwa in der Dicke des Bodenbelags) spezielle Nagelleisten zu befestigen (durch Nageln auf Holzdielenböden oder plattenförmigen Holzwerkstoffen, Verkleben auf anderen Untergründen) und eine bahnenförmige Unterlage auszulegen, etwa in der Dicke der Nagelleiste selbst. Dabei wird diese Unterlage nur in geringer Breite entlang der Nagelleisten auf dem Untergrund verklebt und sonst auf diese Art zwischen den Nagelleisten verspannt, sodass die Unterlagen dicht auf dem Untergrund aufliegen. Der textile Bodenbelag wird einige Zentimeter größer als die Länge oder Breite des Raums zugeschnitten und ausgelegt, dann werden die Bahnen durch Konfektionierung (Konfektionierband mit Schmelzklebstoff) miteinander verbunden. In einer Raumecke wird der textile Bodenbelag auf der Nagelleiste eingehakt und umgehend auf den Nagelleisten gespannt. Hierzu werden Knie- oder Hebelspanner verwendet. Überstehender Belag an den Wänden bzw. Nagelleisten wird abgeschnitten und in die Fuge zwischen Wand und Nagelleiste umgeschlagen. Das Verspannen von textilen Bodenbelägen ist die hochwertigste Verlegeart, obwohl normativ nicht erfasst. Der Begehkomfort wird deutlich erhöht, die Trittschalldämmung verbessert, eingebrachter Kontaktschmutz kann besser abgesaugt werden und die Nutzungsdauer wird dadurch verbessert.

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Verträglichkeit

Die Verträglichkeit von Beschichtungsstoffen ist unterschiedlich zu betrachten: zum einen müssen Beschichtungsstoffe untereinander verträglich sein und/oder ggf. mischbar sein, ohne später zu Störungen und Fehlern in der…

Die Verträglichkeit von Beschichtungsstoffen ist unterschiedlich zu betrachten: zum einen müssen Beschichtungsstoffe untereinander verträglich sein und/oder ggf. mischbar sein, ohne später zu Störungen und Fehlern in der Filmoberfläche zu führen. Dabei müssen zum Beispiel Grund-, Zwischen- und Schlussbeschichtungsstoffe eines Herstellers für ein Beschichtungssystem untereinander verträglich sein, um im System fachgerecht angewendet werden zu können. Zum anderen beschreibt die Verträglichkeit von Beschichtungsstoffen die Eigenschaft, ohne nachteilige Beeinflussung der Beschichtung und deren Filmoberfläche auf dem jeweiligen Untergrund (und ggf. darauf vorhandenen Altbeschichtungen) fehlerfrei aufgetragen werden zu können.

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Vinyl

Ausgangsstoff für Vinylverbindungen, aus denen Kunststoffe durch Reaktion der Vinylgruppe hergestellt werden. Dabei handelt es sich um ungesättigte Gruppierungen, die für eine Polymerisation verwendet werden können. So…

Ausgangsstoff für Vinylverbindungen, aus denen Kunststoffe durch Reaktion der Vinylgruppe hergestellt werden. Dabei handelt es sich um ungesättigte Gruppierungen, die für eine Polymerisation verwendet werden können. So entsteht zum Beispiel aus Vinylbenzol das Styrol, aus Vinylester zum Beispiel Vinylacetat oder Vinylchlorid (PVC).

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Vinylasbestplatten

In den 1950er und 1960er Jahren wurden Vinylasbestplatten als plattenförmige Bodenbeläge auch unter dem Begriff »Flexplatten« gehandelt. Wegen ihrer preiswerten Herstellung und einfachen Verlegung waren diese Bodenbeläge…

In den 1950er und 1960er Jahren wurden Vinylasbestplatten als plattenförmige Bodenbeläge auch unter dem Begriff »Flexplatten« gehandelt. Wegen ihrer preiswerten Herstellung und einfachen Verlegung waren diese Bodenbeläge die häufigsten Oberböden, vor allem in Mietwohnungen. Wegen dem Asbestanteil gelten diese als krebserregende Gefahrstoffe, weshalb beim Rückbau besondere Vorschriften (TRGS 519) und Schutzmaßnahmen zu beachten sind. Die Arbeiten dürfen nur von sachkundigen Personen vorgenommen werden.

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Vinyldesign-Bodenbeläge

International hat sich für Designbodenbeläge die Bezeichnung LVT durchgesetzt. Der Begriff LVT bedeutet Luxury Vinyl Tiles. LVT-Bodenbeläge sind dekorative Designbeläge für den anspruchsvollen Objekt- und hochwertigen…

International hat sich für Designbodenbeläge die Bezeichnung LVT durchgesetzt. Der Begriff LVT bedeutet Luxury Vinyl Tiles. LVT-Bodenbeläge sind dekorative Designbeläge für den anspruchsvollen Objekt- und hochwertigen Wohnbereich und bieten authentische Reproduktionen von Holz-, Stein- und Keramikoptiken an. Hochwertige LVT-Bodenbeläge gibt es mit Intarsien oder eigenem Firmenlogo bei speziellem Kundenwunsch sowie in allen Farben, Formen und Größen.

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Viskosität

Lat. viscum = Mistel, Vogelleim. Gase und Flüssigkeiten sowie zähflüssige und plastische Massen zeigen eine innere Reibung der Moleküle. Diese Eigenschaft beruht auf den Kohäsionskräften der einzelnen Teilchen des…

Lat. viscum = Mistel, Vogelleim. Gase und Flüssigkeiten sowie zähflüssige und plastische Massen zeigen eine innere Reibung der Moleküle. Diese Eigenschaft beruht auf den Kohäsionskräften der einzelnen Teilchen des jeweiligen Mediums. Die Viskosität ist von der Temperatur abhängig, bei fallenden Temperaturen erhöht sich die Viskosität des Stoffes. Man unterscheidet dünnflüssige = niedrigviskose und dickflüssige = mittelviskose sowie zähflüssige = hochviskose Stoffe aufgrund ihrer Flüssigkeitsgrade. Einfach ermitteln kann man die Viskosität mit einem Viskosimeter (zum Beispiel Auslaufbecher nach DIN oder ISO). Im Labor werden spezielle Verfahren (zum Beispiel Rotationsviskosimeter) angewandt. Die Viskosität eines Stoffes beruht auf seiner Rheologie. Mit Rheologie (griech. rheo = Fluss) wird die Lehre vom Fließverhalten von Stoffen definiert. Besonderheiten des Fließverhaltens umfassen die Rheopexie und die Thixotropie. Die Rheopexie beruht auf dem Phänomen, dass sich Teilchen einer Suspension infolge einer Bewegung (zum Beispiel Rühren) schneller zu einer zähflüssigen bis festen Masse zusammenlagern. Das bedeutet, die Viskosität wird durch die Schergeschwindigkeit erhöht. Das Gegenteil bewirkt die Thixotropie. Ein thixotroper Stoff ist eine ursprünglich niedrigviskose Flüssigkeit (Sol-Zustand), die in Ruhe ein Stocken bis zum Gelieren (Gel-Zustand) aufzeigt und durch Rühren oder Druck beim Applizieren mit Pinsel oder Walze wieder leicht fließend wird.

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Viskosität

Jeder gasförmige oder flüssige Stoff zeigt eine ihm eigene Art der inneren Reibung auf, da sich die Molekülketten untereinander in verschiedenem Abstand befinden und so auch durch äußere Einwirkung die Moleküle…

Jeder gasförmige oder flüssige Stoff zeigt eine ihm eigene Art der inneren Reibung auf, da sich die Molekülketten untereinander in verschiedenem Abstand befinden und so auch durch äußere Einwirkung die Moleküle aneinander vorbeigleiten und dabei in unterschiedlicher Form eine Reibung entsteht. Viskosität steht als übergeordneter Begriff für den Zustand einer Flüssigkeit und deren Fließverhalten, wobei man niedrigviskose (dünnflüssige) Stoffe von hochviskosen (zähflüssigen) Stoffen unterscheidet.
Die Viskosität von Beschichtungsstoffen kann von entscheidender Bedeutung für die Qualität und den Erfolg einer Beschichtung wie zum Beispiel einer Lackierung sein. Erforderlichenfalls muss das Fließverhalten eines Lackes vor der Applikation mit dem Spritzgerät darauf eingestellt werden. Hierzu wird die Viskosität im sogenannten Auslaufbecher bei 20 Grad Celsius Raumtemperatur ermittelt, indem die Durchlaufzeit aus einem genormten Behältnis mit definiertem Düsendurchmesser mit der Stoppuhr gemessen wird (zum Beispiel DIN-Becher, 4 mm).

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Vlies

Polyester-Faservliese werden für textile Zweitrücken von Bodenbelägen verwendet, zum Beispiel Tufting-Bodenbeläge, welche dann durch Verspannen verlegt werden. Textile Bodenbeläge aus genadeltem Vlies werden als…

Polyester-Faservliese werden für textile Zweitrücken von Bodenbelägen verwendet, zum Beispiel Tufting-Bodenbeläge, welche dann durch Verspannen verlegt werden. Textile Bodenbeläge aus genadeltem Vlies werden als Nadelvlies-Bodenbelag bezeichnet.

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VOB

Um das vertragliche Verhältnis zwischen öffentlichen Auftraggebern und Werkunternehmern als Auftragnehmer einheitlich zu regeln, wurde in 1926 neben den Regelungen im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) erstmals die VOB als…

Um das vertragliche Verhältnis zwischen öffentlichen Auftraggebern und Werkunternehmern als Auftragnehmer einheitlich zu regeln, wurde in 1926 neben den Regelungen im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) erstmals die VOB als Verdingungsordnung für Bauleistungen herausgegeben. Seither wurde das Werk mehrfach überarbeitet und inhaltlich ergänzt. Maßgeblich wirken dabei mit: Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Stadtentwicklung, der Deutsche Vergabe- und Vertragsausschuss (DVA) sowie der Hauptausschuss Hochbau (HAH) und Tiefbau (HAT), die Berufsorganisationen durch Vertreter in Normenausschüssen und Gremien, Industrieverbände sowie Organisationen von Sachverständigen. Herausgegeben wird die VOB vom Deutschen Institut für Normung e.V. (DIN) über die Beuth Verlag GmbH. In 2002 erfolgte eine Namensänderung, da die Schuldrechtsmodernisierung nach EU-Recht eine Harmonisierung des Bau- und Vertragsrechts erforderlich machte. Seither heißt die VOB »Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen«. Die VOB gliedert sich in drei Teile:
Teil A – Allgemeine Bestimmungen für die Vergabe von Bauleistungen (DIN 1960). Hier werden die Arten der Vergabe von Bauleistungen definiert durch Öffentliche Ausschreibung, Beschränkte Ausschreibung nach Öffentlichem Teilnahmewettbewerb und die Freihändige Vergabe. Dabei werden alle Vorgänge (Verfahren der Ausschreibung, Submission, Vergabe, Teilnahmewettbewerb, Vertragsbedingungen, Leistungsbeschreibung) festgelegt.
Im Teil B – Allgemeine Vertragsbedingungen für die Ausführung von Bauleistungen (DIN 1961) werden die Vergütung dem Grunde nach, die Ausführung und deren Fristen, die Kündigung, Haftung, Vertragsstrafen, Mängelansprüche, Abnahme und Zahlung geregelt.
Im Teil C – Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV) sind für mehr oder weniger alle Bauleistungen von allgemeinen Regelungen über Erdarbeiten, Verkehrswege, Betonarbeiten und Ausbauleistungen im Hochbau (zum Beispiel Bodenbelagsarbeiten, Tapezierarbeiten) von den Stoffen und Bauteilen über die Ausführung, Nebenleistungen sowie besondere Leistungen bis zur Abrechnung und dem Aufmaß entsprechende Vorgaben enthalten.

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VOC

Der Begriff stammt aus dem Englischen (volatile organic compounds) und bedeutet flüchtige organische Verbindungen bzw. Substanzen. Abzugrenzen hiervon sind SVOC, die schwerflüchtigen organischen Verbindungen. VOC können…

Der Begriff stammt aus dem Englischen (volatile organic compounds) und bedeutet flüchtige organische Verbindungen bzw. Substanzen. Abzugrenzen hiervon sind SVOC, die schwerflüchtigen organischen Verbindungen. VOC können sein: Lösemittel, Weichmacher oder andere Additive und Zusätze, die entweder aus flüssigen Produkten im Rahmen der Trocknung oder auch später noch aus Bauprodukten möglicherweise in die Raumluft ausgasen. Daher sind für Bauprodukte Umweltzeichen und/oder Zulassungen (zum Beispiel nach dem AgBB-Schema) vom Hersteller nachzuweisen.

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Vorlack

Ein Beschichtungsstoff für Grund- und/oder Zwischenbeschichtungen vor der Applikation von Schlussbeschichtungen und/oder Deckbeschichtungen mit gutem Deck- und Füllvermögen bei halbglänzender oder halbmatter…

Ein Beschichtungsstoff für Grund- und/oder Zwischenbeschichtungen vor der Applikation von Schlussbeschichtungen und/oder Deckbeschichtungen mit gutem Deck- und Füllvermögen bei halbglänzender oder halbmatter Filmoberfläche.

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Vorleimen

Untergrundvorbehandlung, die früher vor allem vor der Ausführung von Anstrichen auf Innenputzen mit Leimfarben ausgeführt wurde, um die Saugfähigkeit des Untergrunds zu egalisieren. Auch heute wird vor der Tapezierung…

Untergrundvorbehandlung, die früher vor allem vor der Ausführung von Anstrichen auf Innenputzen mit Leimfarben ausgeführt wurde, um die Saugfähigkeit des Untergrunds zu egalisieren. Auch heute wird vor der Tapezierung von zum Beispiel Rauhfasertapeten der Putzuntergrund vorgeleimt, damit der Kleister nicht wegsackt, sondern ein gutes Haftvermögen zwischen Tapetenrückseite und Putzoberfläche ermöglicht. Für das Vorleimen wird dann ein verdünnter Kleisteransatz verwendet. Jedoch hat sich der Sprachbegriff Vorleimen eingebürgert.

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Vorstriche

Entsprechend VOB, Teil C, ATV DIN 18 365, wird nach Abschnitt 3.3 »Vorbehandeln des Untergrundes« gefordert, auf »(…) Estrichen und Trockenunterböden, auf denen sich die Spachtelmasse oder Ausgleichsmasse ungenügend…

Entsprechend VOB, Teil C, ATV DIN 18 365, wird nach Abschnitt 3.3 »Vorbehandeln des Untergrundes« gefordert, auf »(…) Estrichen und Trockenunterböden, auf denen sich die Spachtelmasse oder Ausgleichsmasse ungenügend verbindet, ist ein Voranstrich aufzubringen (…)«. Explizit gilt dies für Magnesia- und Calciumsulfatestriche. Abzugrenzen sind Vorstriche von Grundierungen und Feuchtigkeitssperren. Voranstriche und Grundierungen binden zunächst nach dem Schleifen des Estrichs den feinen Staub und egalisieren die Saugfähigkeit bei verbesserter Benetzungsfähigkeit der Oberfläche. Spezielle Grundierungen dienen zur Verbesserung der Adhäsion und erhöhen das Haftvermögen. Auf glatten, dichten und nicht saugfähigen Untergründen werden Grundierungen als Haftbrücke eingesetzt. Zeigt der Untergrund noch einen erhöhten Feuchtegehalt, müssen bei feuchteempfindlichen oder diffusionsdichten Oberböden zweikomponentige Reaktionsharze als Feuchtigkeitssperre verwendet werden.